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Deutsche Spuren in Rom

Spaziergänge durch die Ewige Stadt

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Jörg Ernesti zeigt in diesem Buch die Ewige Stadt und ihre geheimen Orte, an denen man mitten in der Hektik der Metropole noch für sich ist. Der Professor für Mittlere und Neue Kirchengeschichte setzt den Schwerpunkt auf die deutschen Spuren in Rom. Diese sind am Ende des Buches in praktischen Spaziergängen zusammengefasst, die sich jeweils innerhalb eines halben Tages machen lassen. Wer nicht nach Rom reisen möchte, kann die Stadt zu Hause entdecken. Die Texte und Bilder laden dazu ein, die beschriebenen Strecken gedanklich mitzugehen. Unbekannte Facetten der Ewigen StadtSein Blick richtet sich vor allem auf historisch interessante und öffentlich zugängliche Ziele. "Spuren" ist gemeint als ein vorsichtiger, behutsamer Begriff. Es geht ihm darum, die gegenseitige Befruchtung und Inspiration der beiden Kulturen aufzuzeigen. Denn die deutsche und die italienische Kultur sind auf das engste verbunden - was nirgendwo besser als in Rom anschaulich wird. Männer und Frauen aus dem deutschen Sprachraum sind als Pilger, Kirchenmänner, Künstler und Gelehrte in die Stadt gekommen und haben ihre Spuren hinterlassen. Manche Spuren sind berühmt, andere sind nur Insidern bekannt. Sinnbildlich für die Begegnung der beiden kulturellen Sphären steht Friedrich Overbecks berühmtes Bild, das Italia und Germania in friedvoller Harmonie zeigt. Ernesti erzählt beispielsweise von den Päpsten und dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Er wandelt auf den Spuren Ottos III. , ein deutscher Kaiser und Wunsch-Römer. Er schildert das Goethehaus, in dem der Dichterfürst inkognito lebte. Er berichtet von Buchdruckern, Verlegern und Literaten im Schatten des Pantheons. Und auch die dunklen Seiten der gemeinsamen Geschichte finden Erwähnung: Stätten des Grauens im Schatten der Naziherrschaft. Die Schilderung der einzelnen Erinnerungsorte deutscher Vergangenheit sind jeweils eingebettet in die große Geschichte Roms, um nicht das Ganze der Stadt aus dem Blick zu verlieren.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
14. September 2020
Sprache
deutsch
Auflage
2. Auflage
Seitenanzahl
224
Autor/Autorin
Jörg Ernesti
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Abbildungen
40 Abb.
Gewicht
407 g
Größe (L/B/H)
223/146/25 mm
Sonstiges
Mit Lesebändchen
ISBN
9783451387999

Portrait

Jörg Ernesti

Jörg Ernesti, Studium in Paderborn, Wien und Rom, 1993 Priesterweihe, 1997 Promotion in Kirchengeschichte in Rom und 2007 in Ökumenischer Theologie in Paderborn, 2003 Habilitation in Mainz, seit 2013 Professor für Mittlere und Neue Kirchengeschichte an der Universität Augsburg.


Pressestimmen

Besprechung vom 02.02.2021

Klassisch der Boden
Jörg Ernesti spaziert auf deutschen Spuren durch Rom

Kann das Nationale überhaupt noch ein Suchbegriff sein, heute, wo man über alle nationalen Tellerränder blickt? Eindeutig, ja. Gerade in Rom, dieser Hauptstadt aller möglichen Welten, hat sich das Nationale als Schublade immer wieder bewährt. Gerade bei den Deutschen vor 1871, die nicht selten erst in Rom begriffen, dass sie nicht nur Preußen, Thüringer oder Schwaben waren, sondern von den Römern und allen, die sonst noch da waren, als "Deutsche" erlebt und bezeichnet wurden. Als ein solcher Deutscher blieb man gerne unter seinesgleichen, gerade in Rom.

Schon das Durchblättern des schmalen, gut illustrierte Bandes macht Vergnügen. Es erstaunt, wie emsig und vielfältig sich Deutsche in Rom über die Jahrhunderte hinweg betätigt haben: Nationalkirchen, Seminare, Friedhöfe, Forschungsinstitute, Kulturinstitute, Akademien, Museen, daneben Zehntausende meist vergessene Adressen, wo sie gewohnt und gewirtschaftet haben - und sogar eine Piazza Martin Lutero gibt es, beim Goethe-Denkmal. In Rom! Ein kollektives Nationalprojekt, könnte man meinen, wenn wirklich von einer Nation die Rede wäre, oder von einem Kollektiv. In Wirklichkeit haben "die Deutschen" in Rom meist abgeschirmt von anderen und ihresgleichen vor sich hin gewerkelt. Individualisten halt.

Grob kann man sie in drei Gruppen aufteilen: Die Gastarbeiter des späten Mittelalters, hauptsächlich Bäcker und Handwerker, später auch Drucker; dann die religiös motivierten Migranten wie Pilger und Kleriker; und schließlich die Künstler, Archäologen und Sonstige. Man vergisst heute leicht, wie groß der Einfluss der zweiten Gruppe gewesen ist. Ernesti führt ihn eindrucksvoll vor Augen. Vielleicht ist das Kirchliche am Ende ein wenig überrepräsentiert. Dafür vergisst er eine vierte Gruppe nicht, an die man heute in Deutschland nicht mehr unbedingt denkt, die Soldaten nämlich. Auch sie haben Spuren hinterlassen, meist sind es Wunden, wie jene kaum verheilten der deutschen Besatzung von 1943/44.

Überhaupt scheint der Deutsche, historisch gesehen, umso wohltuender zu sein, je vereinzelter er auftritt. Als organisierte Masse ist er eher problematisch für das Gastland, das ein langes Gedächtnis hat. So erinnert man sich in Rom noch an die Plünderungen durch die überwiegend deutschen Landsknechte Kaiser Karls V. im Schreckensjahr 1527, und, besser noch, an den Einbruch germanischer Stämme in der späteren Kaiserzeit, auf die Rom mit dem Bau seiner Aurelianischen Stadtmauer reagierte. Die steht heute noch - auch eine Art deutsche Spur, wie Ernesti meint, und bestimmt die größte, die je ein Volk irgendwo hinterlassen hat, noch dazu ohne einen Finger zu rühren. Spurenweltmeister!

GOLO MAURER

Jörg Ernesti: "Deutsche Spuren in Rom".

Spaziergänge durch die Ewige Stadt.

Herder Verlag, Freiburg 2020. 224 S., Abb., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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