Vor einigen Generationen wurden heimische Kräuter und Heilpflanzen als Hausmittel verwendet - es gab ja nichts anderes. Das Wissen um diese Hausmittel ist jedoch über die Jahre ein wenig in Vergessenheit geraten. Dr. Karin Buchart, Ernährungswissenschaftlerin, sammelt seit 2005 für den Verein "Traditionelle Europäische Heilkunde" das alte Heilwissen der Pinzgauer und stellt hier ein paar bewährte Rezepte vor.
Erster Eindruck: Ein dem Namen entsprechend kleines Büchlein mit vielen Farbfotos - gefällt mir gut.
"An Vorrat an Fichten- und Lärchenpech muasst imma dahoam hobm" - so fängt die Beschreibung des ersten Rezepts, der Pechsalbe, an. Weitere Rezepte sind z.B. schwarzer-Radi-Hustensaft, Juttnbad, Gelenksschmiere, Durchspülungstee, Brennnesselsirup, Magenlind oder Glühholler. Die Rezepte bestehen jeweils aus zwei bis ungefähr fünf Bestandteilen. Es werden der Verwendungszweck und die Heilweise aufgeführt.
Beim Hustenzucker mit Malvenblüten, Anissamen, Engelwurz, Eibischwurzel, Fenchelsamen, Quendelkraut, Ysopkraut und 90 g Zucker denkt man gleich "böser Zucker", doch dieser hat auch seine Aufgabe: Er schafft nämlich ein ungünstiges Milieu für Mikroorganismen, der süsse Geschmack steigert die Bronchialsekretion und auch den Genuss. Also, alles prima.
Bei der Blutwurz-Tinktur wird erwähnt, dass Blutwurz durch die vier Blütenblätter schnell erkennbar sei. Das mag für Kenner so sein, aber ich weiss nicht, wie Blutwurz aussieht - ein Bild hätte hier geholfen. Ich hätte mir gewünscht, dass durchgängig bei allen Rezepten aufgeführt wäre, wie lange das Produkt (Creme, Sirup etc.) haltbar ist.
Fazit: Ein schönes Büchlein, sehr gut als Mitbringsel geeignet.