Ferris hat alle Hände voll zu tun. Und dabei haben die Sommerferien doch gerade erst begonnen. Ferris heißt eigentlich Emma Phineas Wilkey und kommt bald in die 5. Klasse. Ihre Familie ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und hält Ferris ganz schön auf Trab. Da ist ihre kleine Schwester, die einmal Bankräuberin werden will und auch sonst alles Mögliche anstellt, um mit ihren sechs Jahren nicht gerade als brav zu gelten. Ihr Vater vermutet eine Waschbären-Invasion im Haus. Onkel und Tante haben gerade eine Ehekrise, sodass der Onkel in den Keller von Ferris Elternhaus gezogen ist und Ferris nun zu Vermittlungszwecken herangezogen wird. Ferris Oma geht es in letzter Zeit nicht besonders gut und sieht Geister, unheilvolle Vorboten, die Ferris Angst und Bange machen. Dieser Geist wartet, so Ferris Oma, auf die Wiederkehr ihres Mannes. Dafür muss Ferris den alten Familienkronleuchter wieder zum Brennen bringen. Und auch Ferris alte Lehrerin ist einsam und ein wenig verloren nach dem Tod ihres Mannes. Zum Glück ist Ferris nicht allein mit all diesen Problemen, sondern hat Billy Jackson, ihren besten Freund, an ihrer Seite, für den alles im Leben Musik ist.
Kate DiCamillo hat eine sehr skurrile Familien- und Figurenkonstellation geschaffen, die schon ein wenig gewöhnungsbedürftig ist zu Anfang. Man kann sich schon ein wenig überfordert fühlen mit den schrägen Figuren, zwischen denen Ferris doch recht verlassen wirkt. Insbesondere Ferris kleine Schwester ist eigentlich keine Figur, die man in einem Jugendbuch erwartet, sondern vielleicht eher in einem Horrorroman. Doch es lohnt sich, den sehr mit sich selbst beschäftigten Figuren eine Chance zu geben. Und Ferris Oma sowie ihre Freundschaft mit Billy stimmen dann auch wieder versöhnlich. So wird am Ende aus den schrägen Typen doch noch eine Gemeinschaft, die einander hilft und die einzelnen aus ihrer Einsamkeit befreit. So hat das Licht des Kronleuchters nicht nur wegweisende Funktion für den verschollenen Mann des Geistes, der im Haus sein Unwesen treibt. Und am Ende bleibt eine berührende Geschichte über Freundschaft und Verlust, über den Umgang mit den Macken der anderen und den Wert der Gemeinschaft.