Vom Glück des Loslassens

Wer träumt nicht von einem leichten Leben? Mich hat das Cover zum Kauf des Buches animiert. Leider konnte es nicht halten, was ich mir davon versprochen habe.Trotzdem möchte ich den Autoren, einem Pastorenehepaar, meine Hochachtung aussprechen. Kerstin und Ulrich Wendel haben die Leser in ihr Leben eingeladen und ihnen vermittelt, wie sie selbst mit ihren Sorgen und Erwartungen umzugehen gelernt haben. Dabei half ihnen ihre Bibelkenntnis, auf die sie immer wieder zurückkommen.Sie sprechen das Loslassen von Sorgen, Erwartungen und Besitz ebenso an, wie die Vergebung von Schuld und den Rückzug aus Überforderung. Sie nehmen Jesus als Beispiel und erläutern, wie er sich in diversen Situationen verhalten hat. "Häufig braucht es berührende Gotteserfahrungen, damit wir "Unverzeihliches" loslassen können", steht auf Seite 97. Darunter verstehen die Autoren fremde und eigene Fehltritte gleichermaßen. Ihnen geht es darum, das Leben nicht schwerer zu gestalten, als es ohnehin schon ist. Auch wenn mir das Buch über weite Strecken nicht das bot, was ich mir erwartet hatte, hat es mich doch angesprochen. Zwar hatte ich auch ohne die Lektüre in vielen Situationen schon meine Überlebensstrategie entwickelt, trotzdem gefiel es mir, mich noch einmal in die Lösung diverser Probleme hineinzudenken. Den Umgang mit dem Spannungsfeld eines Erwachsenen zwischen seinen Kindern und den Eltern fand ich sehr gelungen dargestellt.Gut gefallen hat mir zudem der Aufbau des Buches: Die 14 Kapitel haben eine angenehme Länge mit vielen Zwischenüberschriften. Zur Verdeutlichung sind die wichtigsten Leitsätze noch einmal in einer anderen Schrift in kleinen Kästchen am Rand hervorgehoben.

Worum geht es? Das Ehepaar Wendel, beides Theologen, haben es sich in diesem Buch zur Aufgabe gemacht das Thema "Loslassen" aus allen möglichen Blickwinkeln zu betrachten. Dabei gehen sie immer wieder auf biblische Grundsätze ein und schaffen so einen hilfreichen Leitfaden für all diejenigen, die etwas loslassen müssen.Meine Meinung:Mir hat das Buch im Grunde gut gefallen. Es ist thematisch allumfassend und lässt keinen Aspekt der Thematik aus. Wer sich mit dem Thema Loslassen beschäftigen muss bzw. Will, wird hier ermutigt. Besonders der Blick auf das, was die Bibel zu diesem Thema zu sagen hat, hat mir gefallen. Ein bisschen anstrengend fand ich das permanente Wechseln der Erzähler. Auch wenn es gut ist, dass beide Autoren ihre Sicht der Dinge kundtun, wurde der Lesefluss durch den ständigen Wechsel etwas gestört. An manchen Stellen fand ich die Abhandlung sehr unpersönlich und trocken. Das Buch richtet sich, meiner Meinung nach, vornehmlich an Menschen, die bereits im Glauben stehen und gefestigt sind. Mir sind manche christliche Abhandlungen zu glatt gebügelt. Alles im allen jedoch ein solider Geistlicher Ratgeber, der ein paar sinnvolle Denkanstöße gibt.