Was mir an diesem Buch gefällt: Vieles und besonders, dass es wachrüttelt. Es gibt sie, die Einsamkeit, und sie ist keine exotische Laune der Natur, sondern allgegenwärtig.
Einsamkeit ist nicht immer offensichtlich. Oft versteckt sie sich und wird von den Betroffenen bewusst verborgen. Und einsam sind nicht nur die Alten. Ein Tabuthema - gerade auch bei jüngeren und Menschen, die mitten im Leben stehen. Die Lektüre schärft den Blick dafür und man fragt sich, ob der Nachbar oder der Arbeitskollege so ist, wie er ist, weil er ein einsamer Mensch ist. Und mir ist wieder sehr bewusst geworden, dass es eine Aufgabe aller ist, etwas der Einsamkeit entgegenzusetzen.
Dass die Autoren wissen, wovon sie schreiben, zeigt sich daran, wie sie die Wege, aus dieser Lebenssituation herauszukommen, beschreiben. Da gibt es keine trockenen Abhandlungen, sondern das Vorgehen ist lebensnah und pragmatisch und mit vielen Beispielen zur Hilfe und Selbsthilfe untermauert. Und sie haben wichtige Botschaften, die gegen Einsamkeit helfen: hinwenden, Zeit schenken, zuhören und soziale Beziehungen nicht (nur) virtuell, sondern real zu leben.
Es ist ein warmherzig geschriebenes Buch über Einsamkeit mit all ihren Facetten.