Ich kann die wunderschönen Illustrationen nur wieder hervorheben. Ich liebe die Werke von Benjamin Lacombe einfach. ¿
Meine Kurzeinschätzung: Jeder der mich schon etwas länger verfolgt, weiß wie sehr ich die Werke von Benjamin Lacombe liebe. ¿ Und auch in den letzten Jahren eine kleine Schwäche für Japan, deren spannende Kultur und die Menschen dort, bekommen habe. :) Also ist die Wahl des Buches für diesen Monat nicht weiter verwunderlich gewesen. Japanische Geister konnte mich gerade was die wunderschönen Illustrationen betrifft, wieder vollends mitnehmen, einzig und alleine der Inhalt war für mich manchmal ein wenig holprig oder mit etwas Potenzial nach oben gesegnet. Dennoch eine ganz klare Empfehlung für jeden, der noch nicht viel über Japanische Geschichten und Geister gehört hat und erstmals hineinschnuppern möchte. Cover & Gestaltung: Fangen wir bei dem wunderschönen Cover an- links ist das Cover aus dunkelgrünem Stoff beschlagen, was es unglaublich edel aussehen lässt. Darauf stechen dem Leser, in einem kupferfarbigen, schimmernden Ton unzählige Details, entgegen- z.B. die Geschichte des Haifischmenschen und kleine Geisterchen. Auf der rechten Seite ist die Geschichte über Kitsune zu sehen- eine wunderschöne Füchsin, in Gestalt eines Menschen. In der Hand hält sie zum einen, einen Fächer und zum anderen eine Maske. Abgerundet wird das Ganze durch Seerosen und den typischen Kranich! Zum Dahinschmelzen und ein wahres Kunstwerk! ¿ Schon als ich das Buch aufschlug war ich vollkommen begeistert und die Illustrationen schafften es, mich sofort in den Bann zu ziehen- ich meine Leute.. Wer kann schon den berühmten Doppelseiten widerstehen, wo die erste Seite Kunstwerke zeigt und durchschimmernd ist und perfekt auf das Gesamtkunstwerk der zweiten Seite aufbaut? Also.. ich nicht. :D Highlights waren für mich die Illustrationen zu "Die Dankbarkeit des Haifischmenschen", "Kitsune" und "Die Geschichte der Grünen Weide". Überzeugt euch selbst! Es lohnt sich. :) Schreibstil & Inhalt: Der Autor Lafcadio Hearn lebte von 1850-1904. Ich mochte seinen Schreibstil, merkte jedoch schnell, dass er aus einer anderen Zeit kommt. Insgesamt konnte ich mich gut in die Geschichten und die Charaktere hineinfühlen. Hin und wieder, hätte ich mir ein bisschen mehr Ausführlichkeit gewünscht und empfand die ein oder andere Geschichte als zu kurz. Aber das ist ja bekanntlicherweise Geschmackssache. :) Literarisch hat mich das Ganze ehrlich gesagt nicht vom Hocker gerissen, aber die Illustrationen machen viele kleine Defizite einfach wieder gut. :) Insgesamt gab es 10 Kurzgeschichten, zuzüglich Anmerkungen und Biografien. Und darum ging es in den einzelnen Geschichten: 1.) Die Dankbarkeit des Haifischmenschen: Was eine herrlich schöne Geschichte über Liebe, Freundschaft und der Heimat. Als Krönung gibt es ein wunderschönes Happy End zum Schluss, für alle. :) Ich liebe ja Geschichten, die mit den Geheimnissen des Meeres oder der See zu tun haben. Darum ist diese Einstiegsgeschichte für mich persönlich schonmal absolut gelungen gewesen! 2.) Kappa: Die Geschichte des Kappa ist eine sehr kurze, wenn auch Aussagekräftige. Viele Menschen könnten sich davon eine Scheibe abschneiden, denn nicht immer ist Rache oder gar der Tod die Lösung eines Problems. 3.) Der Tod der Wildente (Oshidori): Oh nein, was eine herzzerreißende Kurzgeschichte- liebe Jäger, lest diese Geschichte, sie ist wundervoll und voller Liebe und Herzschmerz. 4.) Der Kirschbaum des sechzehnten Tags- (J¿- Roku- Sakura): Immer wenn es um Japan geht, denke ich automatisch an die tapferen Samurai und deren Werte, darum habe ich mich umso mehr gefreut, dass auch hier ein Samurai seine Geschichte erzählen darf. Eine rührende Geschichte über eine Legende und die Macht der Liebe und Zuneigung für einen alten Freund. 5.) Die Geschichte der Grünen Weide: Das war die längste Geschichte des Buches bis jetzt- und auch hier steht ein tapferer Samurai im Mittelpunkt der Geschichte. Jedoch anders als zunächst gedacht- er findet seine große, wahre Liebe.. verliert sie einmal kurz und dann für immer.. Ihre Seele war eine Weide, ihr Körper war eine Weide, ihre Anmut war eine Weide.. Ich hoffe die beiden werden sich in ihrem zweiten Leben wiedersehen. Eine wunderschöne Geschichte! 6.) Kitsune: Wow, dass war wirklich eine ziemlich lange, teilweise etwas verwirrende Geschichte über Kitsune, dies zusammenzufassen und nur eine Geschichte daraus zu machen, scheint schwer. So erging es auch dem Autor, denn je nach Ort, Lage und Glauben, hat Kitsune dutzende Namen, Gestalten und auch Nutzen bzw. Schaden. Sehr spannend zu verfolgen, aber tatsächlich einer der schwächeren Gdschichten in diesem Buch. 7.) Der den weißen Elefanten mit sechs Stoßzähnen sehen wollte: Ich weiß nicht warum, doch die Geschichte gab mir tatsächlich das Gefühl an einem gemütlichen Lagerfeuer zu sitzen, mit einer warmen Decke und einem Tee. Für mich persönlich ein wenig zu kurz und unausgeschmückt, aber sehr nett für Zwischendurch. :) 8.) Der Fasan: Als ich die Geschichte zu lesen begann, war ich wirklich guter Hoffnung für die Wiedergeburt des Vaters. Um nicht zuviel zu Spoilern sage ich nur: Die Frau hat alles richtig gemacht. Nicht jeder bekommt die Chance geliebte Menschen wiederzutreffen. Der Mann hat seine berechtigte Strafe erhalten. :)9.) Der Traum des Schmetterlings und der Ameise: Eine wirklich interessante Geschichte, die sich durch die Originalität sehr von dem Rest unterschied. Mit der Wendung nach dem Traum habe ich so nicht gerechnet, super eingebaut.. Nur das Happy End hat mir ein wenig gefehlt und auch so, gibt es deutlich schönere Japanische Geschichten.. :)10.) Yõkai-Spiele: Tatsächlich hatte ich bis jetzt sehr wenig mit japanischen Spielen zu tun und habe mich gefreut, dass hier ein paar vorgestellt wurden. Manche hätten jedoch für Laien ein wenig ausführlicher sein können und allgemein hätten mir ein paar mehr deutlich besser gefallen. Die Illustrationen waren alle, aber sehr sehr schön! 11.) Anmerkungen: In den Anmerkungen befinden sich zu jedem Kapitel wichtige Informationen und Ergänzungen. Falls ihr also an einem Wort in einer Geschichte eine kleine Zahl sieht, dann könnt ihr hier Nachschlagen und euch darüber belesen. :) 13.) Biografien: Hier haben wir die Quellenangaben der Geschichten- wo sie ursprünglich herkommen mit Originaltitel und Autor und natürlich auch die Geschichte dieses Autors und Illustators. Ein kleiner Blick lohnt sich auf jeden Fall. Mein Fazit: Ich vergebe herzliche 3,5 Sternchen für dieses Meisterwerk. Benjamin Lacombe hat wieder ordentlich gezaubert und wunderschöne Dinge kreiert. Ich liebe seine Werke abgöttisch und freue mich wirklich schon darauf in den nächsten Werken von ihm zu schmökern. Es ist wie immer ein eintauchen in eine ganz eigene Welt gewesen- als nächstes werde ich mir wohl die Geschichten der Samurai vor nehmen. ¿ Eine ganz klare Empfehlung von mir. ¿