Dieses Buch war für mich ein echtes Highlight - definitiv eines meiner Jahreshighlights, neben Eine Frage der Chemie. Bereits im ersten Kapitel wurde mir unglaublich viel Neues vermittelt, das ich so vorher nicht wusste. Besonders eindrücklich war für mich bspw. die Auseinandersetzung mit der Rolle von Frauen während der Französischen Revolution und gleichzeitig fand ich es auch erschreckend, wie wenig davon jemals im Schulunterricht thematisiert wurde.Ein weiterer Abschnitt, der mich besonders berührt hat, war jener über Mileva Mari¿, die Ehefrau von Albert Einstein. Es ist irgendwie traurig und bedrückend, wie wenig Informationen aus ihrer Perspektive überliefert sind. Auch das Kapitel über die Ehe im Allgemeinen war voller neuer Erkenntnisse für mich. Dabei wurde mir nochmal so richtig klar, wie viele strukturelle Ungleichheiten wir im Alltag einfach hinnehmen und wie oft wir sie gar nicht bewusst wahrnehmen.Immer wieder bin ich beim Lesen über bekannte Männernamen gestolpert und habe mich gefragt: Warum habe ich nur von ihren Errungenschaften gehört und nicht davon, was sie ihren weiblichen Zeitgenossinnen angetan haben? Das hat mich nicht nur nachdenklich gemacht, sondern teilweise auch wirklich wütend. Vor allem, dass ich es auch bei mir selbst entdecken konnte, dass ich die Namen der Männer meistens kannte, der Frauen jedoch nicht. Besonders krass fand ich auch, dass sogar jene, die sich für Gleichberechtigung aussprachen, diese im eigenen Leben oft nicht lebten.Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. Auch komplexe Zusammenhänge wurden verständlich und spannend aufbereitet. Dass mir das Buch so gut gefallen hat, sieht man auch daran, wie viel ich mir angestrichen habe. Bei den meisten Büchern markiere ich nur vereinzelt Stellen, hier war es wirklich auffällig viel für meine Verhältnisse.Für alle, die sich mit Frauen in der Geschichte und einer anderen Sicht auf bekannte Persönlichkeiten beschäftigen wollen, ist dieses Buch ein absolutes Muss.