Das Buch "Diviners - Die dunklen Schatten der Träume" ist der zweite Teil von Libba Brays Diviners Reihe und knüpft kurze Zeit nach den Ereignissen aus Band eins an. Eine neue Bedrohung sucht New York in Form der rätselhaften Schlafkrankheit heim und es sieht so aus, als könnten nur die Diviners helfen.Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gefallen. Er ist angenehm zu lesen und mit ihrer eher ruhigen Art, kann man sehr gut in die Geschichte eintauchen. Die Geschichte wurde aus mehreren Perspektiven erzählt, was mir wieder sehr gefiel und so auch mehrere Handlungsstränge verfolgt wurden, die sich nach und nach immer mehr angenähert haben. Wie auch schon im ersten Teil hat mir die Atmosphäre im Buch wieder sehr gefallen. Das Flair der 20er Jahre bringt die Autorin sehr gut herüber, sowohl die Licht als auch die Schattenzeiten der damaligen Zeit. So erlebt man gerade mit Evie Partys, als gäbe es keinen Morgen, durch Henry und Theata bekommt man einen Einblick in das Leben der Broadway-Tänzer und der Musikszene und dass es auch schwer ist sich in diesem Bereich zu behaupten. Aber auch Anfeindungen aufgrund der Herkunft, Homosexualität oder die Arbeiterbewegung sind hier ein Thema, sodass man auch die Schattenseiten New Yorks zu spüren bekommt.Die Charaktere wurden von der Autorin wieder sehr gut gestaltet und wirkten auf mich sehr individuell und auch authentisch. Mit Evie hatte ich in Band eins leider schon meine Probleme. Sie ist eben ein Partygirl, was gesehen werden will und lebt so, als wäre jeder Tag ihr letzter, was ja nicht unbedingt schlecht ist, für mich gab es aber Charaktere im Buch, die ich einfach lieber mochte. So zum Beispiel Henry und Ling, auf denen in dieser Geschichte ein größerer Fokus lag, da beide in der Lage sind durch Träume zu wandeln. Die zwei könnten unterschiedlicher nicht sein, trotzdem entstand langsam so etwas wie eine Freundschaft zwischen den beiden und wenn es brenzlig wird, konnten sie sich aufeinander verlassen. Bei Henry gefiel mir vor allem der Rückblick in seine Vergangenheit sehr, während mir Lings nüchterne Art und ihre Liebe zur Naturwissenschaft sehr gefallen hat. Was Henry und Ling in der Traumwelt, aber auch Evie, Sam, Jericho, Mabel, Theata und Memphis in New York aber genau alles erleben, das müsst ihr selbst lesen.Mir hat das Buch auf jeden Fall gut gefallen. Wie auch Band eins hatte es seine Längen und man hatte manchmal das Gefühl auf der Stelle zu treten. Dafür mochte ich das Setting sehr gerne und auch wie die Autorin die Fantasyelemente in ihre Geschichte integriert hat. Es wirkte alles sehr schlüssig und auch schon fast realistisch. Von mir bekommt der zweite Teil der Diviner Reihe daher vier Sterne und ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen.