Der Lonely Planet Queer Travel Guide hat mich sofort begeistert - schon die Gestaltung ist wunderschön, bunt und kreativ. Die Aufmachung macht direkt Lust, loszublättern und in die vorgestellten Orte einzutauchen. Besonders schön finde ich die vielen persönlichen Stimmen aus der Community: Menschen erzählen, wie sie in ihrer Stadt leben, wo sie gerne ausgehen, essen oder Kultur erleben. Dadurch wirkt das Buch authentisch und lebendig, weit mehr als ein klassischer Reiseführer.Allerdings hatte ich beim Lesen manchmal das Gefühl, dass die Fülle an Informationen ein wenig unübersichtlich ist. Es ist nicht unbedingt ein Guide, den man spontan aufschlägt, wenn man für eine bestimmte Reise konkrete Tipps sucht - dafür ist er zu breit gefächert. Vielmehr ist es ein Bildband zum Schmökern, um Inspiration zu sammeln und sich vielleicht einzelne Notizen herauszuschreiben. Die Mischung aus Pride-Kalender, Interviews, Listen zu Kunst, Wandern, Stränden und vielem mehr wirkt auf mich fast etwas "zu viel".Das ist kein grundsätzliches Manko, eher eine Frage der Erwartungshaltung. Ich persönlich hätte mir eine klarere Struktur gewünscht - vielleicht sogar mehrere Bände, die einzelne Regionen oder Themen vertiefen. Trotzdem: Die Vielfalt, die tollen Fotos und die liebevolle Gestaltung machen dieses Buch zu einer echten Bereicherung im Regal und zu einer Inspirationsquelle für alle, die Lust auf queeres Reisen haben.