Gut geschriebenes, dystopisches Gedankenexperiment, das mich aber jetzt nicht vom Hocker gerissen hat.
Ein interessantes und durchaus gut geschriebenes, dystopisches Gedankenexperiment, in dem die Menschen quasi in der Zeit einfrieren, während die Natur und die Tiere um sie herum ganz normal weiterleben und -wachsen und auch altern.Der Mensch jedoch hat keinen Hunger oder Durst mehr, die Haare und Nägel wachsen nicht mehr, aber auch schwerwiegende Krankheiten, wie Krebs und sonstige Schmerzen und Gebrechen, werden in ihrer Entwicklung gestoppt.Schwangere können nicht gebären, da auch die Ungeborenen nicht mehr wachsen. Menschen, die Unfälle hatten und längst tot sein müssten, verharren in einer Art Schwebezustand. Sich selbst umzubringen ist dementsprechend auch nicht mehr möglich.Und in diesem Szenario begleiten wir nun einige Protagonisten während ihres Alltags und in ihren Gedankengängen. Was nützt es einem, wenn man nicht mehr sterben kann, sich aber irgendwann die Langeweile und Perspektivlosigkeit einschleicht?Warum sollte man überhaupt noch arbeiten gehen? Berufszweige, wie Bestatter oder Lebensmittelhersteller, werden de facto gar nicht mehr gebraucht.Und wie damit umgehen, wenn die Zeit plötzlich wieder normal läuft und sich der Krebs zurück in den Körper frisst? Was ist wirklich wichtig im Leben und warum ist gerade die Endlichkeit so kostbar?Der Roman ist definitiv lesenswert, hat mich jetzt aber nicht sonderlich tief berührt oder neue Erkenntnisse geschenkt. Trotzdem regt er natürlich zum Nachdenken an. Maja Lunde hat einen schönen Schreibstil und ich werde noch mehr von ihr lesen.