Ausgangspunkt des Romans ist der Umstand, das eines Tages die Zeit stehen bleibt. Das führt unter anderem dazu, das keine Menschen geboren werden, Menschen nicht krank werden und auch nicht sterben. Dadurch befinden sich alle Menschen in der Gesellschaft in dem Zustand der Unendlichkeit, den viele Menschen verständlicherweise nicht als erstrebenswert erachten. Nun ist die Vorstellung, die Zeit steht still, eher theoretischer Natur und die Auflösung mag Schwächen haben. Maja Lunde tut gut daran, daraus keinen Science Fiction- oder Fantasy-Roman zu schreiben, sondern detailliert die Reaktionen der Menschen darzustellen. Das kann man als Plädoyer deuten, die Endlichkeit mehr zu schätzen zu wissen. Es lässt sich aber noch viel mehr als Metapher für eine die Gesellschaft ereilende allumfassende Krise deuten und die Frage, wie die Menschen damit umgehen. Genau das ist Maja Lunde hervorragend gelungen!