Markus Öhler untersucht die Bedeutung des Barnabas als Mittler zwischen der gesetzestreuen Gemeinde Jerusalems und dem heidenmissionarisch ausgerichteten Christentum in Antiochien. Literaturwissenschaftliche und historische Methodik lassen eine der zentralen Gestalten des Urchristentums in neuem Licht erscheinen.
Markus Öhler zeigt die große Bedeutung des Barnabas für die Entwicklung des frühen Christentums und die besondere Weise der Rezeption dieser Figur in der Apostelgeschichte auf. Historisch erweist sich Barnabas als Bindeglied zwischen dem toratreuen Christentum Jerusalemer Provenienz und dem heidenmissionarisch orientierten Christentum Antiochiens. Für die Mission im Süden Kleinasiens war er die entscheidende Gestalt und wirkte so auch als Patron des Paulus, der sich jedoch später von ihm löste. Lukas zeichnet in der Apostelgeschichte ein differenziertes Porträt des Barnabas, stellt ihn freilich auch deutlich in den Schatten des Paulus. Die Untersuchung von Markus Öhler stellt hingegen den großen Stellenwert des zypriotischen Leviten für das Urchristentum dar.