Martin Ehrenhausers neuer Roman "Unsere Suche nach Zärtlichkeit" ist Ende März 2025 bei Ullstein erschienen und umfasst etwa 200 Seiten. Ehrenhauser schenkt seinen Lesenden eine eindringliche, leise Erzählung über Einsamkeit, Sehnsucht und die menschliche Suche nach Nähe. Im Zentrum steht Dumont, der sich in Brüssel ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge engagiert. Nacht für Nacht hört er anonymen Anrufenden zu, bleibt dabei selbst aber emotional auf Distanz bis ein Anruf ihn zutiefst berührt. Eine Stimme aus der Dunkelheit, eine Frau mit gebrochener Hoffnung, bringt ihn dazu, seine eingefahrene Existenz zu überdenken.
Angetrieben von der Erinnerung an diesen einen nächtlichen Dialog, reist Dumont nach Antibes an der französischen Riviera. Dort beginnt nicht nur eine Spurensuche im Äußeren, sondern vor allem eine innere Reise zu sich selbst. Dabei stellen die Begegnungen, die er auf diesem Weg macht, peu à peu seine moralischen Gewissheiten in Frage. Ehrenhauser erzählt dabei mit einer zurückhaltenden, und ruhigen Sprache, die viel Raum für Zwischentöne lässt.
"Unsere Suche nach Zärtlichkeit" ist ein Roman über das späte Infragestellen eines scheinbar geordneten Lebens, über die leisen Momente der Verbindung zwischen Menschen und darüber, wie schwer es ist, sich selbst und anderen wirklich nahe zu kommen. Es ist ein stilles, berührendes Buch über die Möglichkeit aus gewordenem Neubeginne werden zu lassen.