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Der Kartograf des Vergessens

Roman

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240 Lesepunkte
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»Ein poetisches Feuerwerk aus leuchtenden Bildern, das lange vor Augen bleibt. « Lire



Während ein Zyklon auf die Stadt zurollt, stürzen neue Wahrheiten auf Diogo Santiago ein. Akten der Geheimpolizei berichten von vertuschten Kolonialverbrechen, von der tragischen Legende zweier Liebender und den Geheimnissen seiner eigenen Familie. Unter dem Tosen des nahenden Sturms sucht Diogo nach Antworten, die alle Gewissheiten vernichten.

Der Dichter Diogo Santiago kehrt in seine Heimatstadt Beira zurück. Alle verehren ihn, doch als er Einsicht erhält in alte Akten der Geheimpolizei, gerät seine Welt ins Wanken.

Während der Zyklon Idai drohend über Beira aufzieht, stürzen neue Wahrheiten auf ihn ein. Sein Vater, auch ein Poet, versuchte, im Geheimen die Verbrechen der Kolonialtruppen zu dokumentieren. Sein Cousin, der eines Tages plötzlich verschwand, war nie der, für den ihn alle hielten. Und was steckt hinter der tragischen Legende des schwarzen Jungen und des weißen Mädchens, die den Tod wählten, weil ihre Liebe verboten war?

Die junge Frau, mit der sich Diogo rätselhaft verbunden fühlt, scheint Teil dieser Geschichten zu sein. Gemeinsam gehen sie auf die Suche nach Antworten, die unter dem Tosen des hereinbrechenden Sturms alle Gewissheiten vernichten.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
11. September 2023
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
294
Autor/Autorin
Mia Couto
Übersetzung
Karin von Schweder-Schreiner
Verlag/Hersteller
Originalsprache
portugiesisch
Produktart
gebunden
Gewicht
432 g
Größe (L/B/H)
206/133/30 mm
ISBN
9783293006119

Portrait

Mia Couto

Mia Couto, geboren 1955 als Sohn portugiesischer Einwanderer in Beira, Mosambik, gehört zu den herausragenden Schriftstellern des portugiesischsprachigen Afrika. Mehrere Jahre war er als Journalist und Chefredakteur der Zeitungen Tempo und Notícias de Maputo tätig. Seit 1983 veröffentlicht er Romane, Erzählungen und Gedichte. Für sein Werk wurde Couto mehrfach ausgezeichnet, u. a. 2013 mit dem Prémio Camões, 2014 mit dem renommierten Neustadt-Literaturpreis und 2020 mit dem Jan-Michalski-Preis. Mia Couto lebt in Maputo.

Pressestimmen

»Ein geistreicher, mit bitterer Ironie erzählter Roman über das Ende der portugiesischen Herrschaft in Mosambik: Ein Dichter erfährt aus Spitzelberichten von vertuschten Kolonialverbrechen und den Geheimnissen der eigenen Familie. Ein reifes Werk, meisterhaft übersetzt. « Jury der Litprom-Bestenliste Weltempfänger

»Ein Buch wie ein Requiem, voller grandioser Sprachbilder, gespenstischer Szenerien, fantastischer Geschehnisse und tiefer Weisheiten. « Hartmut Buchholz, Badische Zeitung

»Mia Couto hat wirklich etwas Grandioses geschaffen. Er macht die Vergangenheit Mosambiks im Lesen erlebbar. Vielschichtig und komplex, aber eine lohnende Lektüre, nach der Mosambik sehr viel näher ist, als man denkt. « Irene Binal, ORF

»Die Geschichte, die Couto erzählt, offenbart, wie tief sich das koloniale Erbe in die Menschen und die sozialen Beziehungen eingegraben hat. « Ulrike Baureithel, Tagesspiegel

»Es ist die Stärke dieses Romans, es auszuhalten, dass nicht alles erklärt und geklärt werden kann, dass Erinnerung nicht immer auch erhellend und erleichternd ist. « Manfred Loimeier, SR2

»Sprachmächtig und überaus spannend schreibt Mia Couto. Mitunter wurde er ja als Meister des magischen Realismus gerühmt. Liebe, Schuld, Vergebung, Mut, Ängste was immer Menschen bewegen kann, findet sich in diesem Buch. « Irmtraud Gutschke, Neues Deutschland

»Es geht um die Kraft der Literatur. Und es geht vor allem um die Frage: Was macht der Krieg mit sensiblen Menschen, mit Schriftstellern, wann verrät man sich selbst und seine Ideale? « Jan Ehlert, NDR Radio eat. Read. sleep

»Eine dicht erzählte, nachdenkliche Studie über den Zusammenbruch des Kolonialismus und sein anhaltendes Erbe. « Kirkus Reviews

»Seit dreißig Jahren erzählt Couto in seinen Werken von der Geschichte und den unausgesprochenen Geschichten Mosambiks. Noch nie jedoch so tiefgreifend wie in diesem Roman. Eine vielschichtige, vielstimmige Erzählung, in der Couto Dokumente, Erinnerungen und das Vergessen verflicht. « Gladys Marivat, Le Monde

»Kunstvoll verknüpft Couto Vergangenheit und Gegenwart und lässt seine Figuren Wahrheit, Widersprüche und Konflikte ergründen. Überwältigend und berückend. « Marina da Silva, Le Monde Diplomatique

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Von Almut Scheller-Mahmoud am 03.06.2024

Erinnern und Vergessen.

Mia Couto ist hierzulande nicht sehr bekannt. Das ist bedauerlich, schreibt er doch als weißer Portugiese über das hauptsächlich schwarze Mozambik, sein Geburtsland. Er wuchs also in zwei Kulturkreisen auf. Er ist Schriftsteller und Biologe und bewegt sich in zwei verschiedenen Milieus. Er lehrt als Professor an der Uni Biologie, bei seinen Feldforschungen schließt er die Geschichten der Bewohner mit ihren Mythen ein, sie sind Grundlage seiner Romane. Der vorliegende Roman beschreibt alternierend Verwirrendes in verworrenen Zeiten in einem verworrenen Land in den Jahren 1973 und 2019. Der Dichter Diogo Santiago kehrt auf Anraten seines Arztes in seine Geburtsstadt zurück, um seine Depressionen zu heilen. Durch eine Lesung lernt er die Moderatorin Liana Campos kennen, die ihm Dokumente der portugiesischen Geheimpolizei übergibt. Diese helfen ihm und ihr bei der Entwirrung ihrer Erinnerungen und ihrer Leben, denn ihr Großvater war der Inspektor der portugiesischen Geheimpolizei, der seinen Vater verhaftete. Dies wird zu einer Reise durch das Dickicht schwarz-weißer Verknüpfungen familiärer, emotionaler, gesellschaftlicher und politischer Art. Die Einzelschicksale, die alle möglichen Varianten präsentieren von Liebe und Leidenschaft, von Untreue und Verrat, von Selbstmord und Mord sind geschickt miteinander verwoben und bilden so ein Sittengemälde der kolonialen Zeit. Diese Zeit mit ihren Machthierarchien und Massakern ist immer präsent, direkt oder indirekt, denn sie formte die Menschen: die weißen wie die schwarzen. Couto gelingt es meisterhaft diese verschiedenen Ebenen darzustellen, so dass man sowohl ein Bild der weißen Gesellschaft damals und heute bekommt als auch eintaucht in die afrikanische Welt mit ihren mythischen Bündnissen. Und doch hätte ich mir mehr Stringenz gewünscht, um den Lesegenuss zu steigern. Die eingefügten, trocken-bürokratischen Dokumente sind zwar aufschlussreich und ein adäquates Hilfsmittel für das Erinnern und das Vergessen, aber sie verwirren auch, weil man zu oft zurück blättern muss, um den Schicksalfsäden der Menschen folgen zu können. Eine wichtige Lektüre, die zum Nachdenken über den Kolonialismus und seine Auswirkungen bis heute anregt und eben auch über das westliche Konstrukt Afrika. (Kleine Fakten zu Mozambik: 1975 unabhängig, 16 jähriger Bürgerkrieg, immer noch eine hohe Analphabetenrate, AIDS war und ist ein Problem. Es werden über vierzig Sprachen gesprochen). Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden. Søren Kierkegaard
LovelyBooks-BewertungVon Almut_Scheller_Mahmoud am 03.06.2024
Mia Couto ist hierzulande nicht sehr bekannt. Das ist bedauerlich, schreibt er doch als weißer Portugiese über das hauptsächlich schwarze Mozambik, sein Geburtsland. Er wuchs also in zwei Kulturkreisen auf. Er ist Schriftsteller und Biologe und bewegt sich in zwei verschiedenen Milieus. Er lehrt als Professor an der Uni Biologie, bei seinen Feldforschungen schließt er die Geschichten der Bewohner mit ihren Mythen ein, sie sind Grundlage seiner Romane. Der vorliegende Roman beschreibt alternierend Verwirrendes in verworrenen Zeiten in einem verworrenen Land in den Jahren 1973 und 2019. Der Dichter Diogo Santiago kehrt auf Anraten seines Arztes in seine Geburtsstadt zurück, um seine Depressionen zu heilen. Durch eine Lesung lernt er die Moderatorin Liana Campos kennen, die ihm Dokumente der portugiesischen Geheimpolizei übergibt. Diese helfen ihm und ihr bei der Entwirrung ihrer Erinnerungen und ihrer Leben, denn ihr Großvater war der Inspektor der portugiesischen Geheimpolizei, der seinen Vater verhaftete. Dies wird zu einer Reise durch das Dickicht schwarz-weißer Verknüpfungen familiärer, emotionaler, gesellschaftlicher und politischer Art.  Die Einzelschicksale, die alle möglichen Varianten präsentieren - von Liebe und Leidenschaft, von Untreue und Verrat, von Selbstmord und Mord - sind geschickt miteinander verwoben und bilden so ein Sittengemälde der kolonialen Zeit.Diese Zeit mit ihren Machthierarchien und Massakern ist immer präsent, direkt oder indirekt, denn sie formte die Menschen: die weißen wie die schwarzen. Couto gelingt es meisterhaft diese verschiedenen Ebenen darzustellen, so dass man sowohl ein Bild der weißen Gesellschaft damals und heute bekommt als auch eintaucht in die afrikanische Welt mit ihren mythischen Bündnissen. Und doch hätte ich mir mehr Stringenz gewünscht, um den Lesegenuss zu steigern. Die eingefügten, trocken-bürokratischen Dokumente sind zwar aufschlussreich und ein adäquates Hilfsmittel für "das Erinnern und das Vergessen", aber sie verwirren auch, weil man zu oft zurück blättern muss, um den Schicksalfsäden der Menschen folgen zu können. Eine wichtige Lektüre, die zum Nachdenken über den Kolonialismus und seine Auswirkungen bis heute anregt und eben auch über das westliche Konstrukt "Afrika". (Kleine Fakten zu Mozambik: 1975 unabhängig, 16 jähriger Bürgerkrieg, immer noch eine hohe Analphabetenrate, AIDS war und ist ein Problem. Es werden über vierzig Sprachen gesprochen). Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden. Søren Kierkegaard