Michael Scharang ist unter den heutigen Schriftstellern wohl derjenige, der am konsequentesten die österreichischen Zustände
kommentiert und kritisiert. Er weiß seit jeher: »Der Gang der Geschichte wird im Großteil der Welt noch nicht von Vernunft und
Aufklärung geleitet, sondern von purer Herrschsucht. « Gilt das auch fu r Österreich?
Scharang legt in seinen polemischen Beiträgen offen, woran es krankt: »Man ist geneigt, ein Loblied auf den Stillstand zu singen, wenn man in Österreich erlebt, wie Geschichte zuru ckgedreht wird«, schreibt Scharang. Die hier versammelten politischen Essays geben Auskunft daru ber, warum das so ist, und sie machen nachvollziehbar, in welcher Weise diesem Zustand beizukommen ist.
»Da der Gegner u bermächtig zu sein scheint, muss der literarische Kampf von höchster geistiger und sprachlicher Schärfe sein. Eine Polemik, ein Essay, selbst ein Leserbrief, die den Rang eines Kunstwerks nicht zumindest anstreben, taugen auch politisch nichts. «