Salomo Friedlaender (Pseudonym: Mynona; 1871-1946), deutscher Philosoph und Schriftsteller, der vor allem in der literarischen Avantgarde wirkte. Das Studium der Medizin und Zahnmedizin in München und Berlin gab er 1896 zugunsten der Philosophie auf. Im darauffolgenden Jahr wechselte Friedlaender an die Universität Jena, um Archäologie, Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte zu studieren. Dieses Studium beendete er 1902 erfolgreich mit der Promotion über Arthur Schopenhauer und Immanuel Kant. Ab 1906 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin, wo er Freundschaften mit Martin Buber, Alfred Kubin, Gustav Landauer, Else Lasker-Schüler, Erich Mühsam, Ludwig Rubiner und Herwarth Walden schloss. Unter dem Pseudonym Mynona (»Anonym« rückwärts gelesen) debütierte Friedlaender in expressionistischen Zeitschriften, wie »Der Sturm«, »Die Aktion«, der »Jugend« oder den »Weißen Blättern«. 1919 gründete er zusammen mit dem jüngeren Bruder den »Stirner-Bund«. Die Texte Friedlaenders kombinieren expressionistische und dadaistische Elemente mit den Formen der Groteske und Parodie, wodurch er der literarischen Avantgarde neue Impulse verlieh. Viele seiner Texte beinhalten überdies scharfzüngige Gesellschaftskritik. Er selbst sah sich als eine Synthese von Immanuel Kant und Charlie Chaplin. Wenige Wochen nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten emigrierte Friedlaender nach Paris. Dort starb er verarmt im Alter von 75 Jahren am 9. September 1946.