Kaum ein Künstler hat das Spanienbild, das man sich um 1900 im Ausland machte, so sehr geprägt wie Ignacio Zuloaga (1870-1945): stolze Toreros und temperamentvolle Flamenco-Tänzerinnen; das einfache Leben der Landbevölkerung, Asketen und Büßer in weiten, kargen Landschaften; Bettler, Kleinwüchsige und Hexen, die das Erbe von Altmeistern wie Diego Velázquez und Francisco de Goya aufrufen. In Zeiten massiver Industrialisierung und der zunehmenden Orientierung Spaniens an der europäischen Moderne wollte Zuloaga mit solchen Szenen die "spanische Seele" bewahren. Zu Lebzeiten des Künstlers wurde seine Malerei international gefeiert. Der Band ist die erste umfassende monografische Publikation zum Künstler in deutscher Sprache.
Blick ins Buch
Ein Aspekt seiner Auftragsmalerei im letzten Lebensjahrzehnt wird in der Ausstellung nicht behandelt, allerdings im Katalog thematisiert. Während Zuloaga zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs 1936 noch neutral war, sympathisierte er bald mit dem Franco-Regime und porträtierte die Familie des Diktators sowie Funktionäre des Staatsapparates. (Julika Pohle in: https://www. welt. de/regionales/hamburg/article250057468/Ausstellung-Spiegel-der-Seele-Spaniens. html (13. 02. 2024))
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Wer den Ausstellungsbesuch krönen möchte oder es nicht schafft, die Schau zu besuchen, darf sich über das von Roger Diederen und anderen herausgegebene Begleitbuch freuen. (lebensart, 2024/4)
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