Besprechung vom 28.04.2022
Krack! Krack! Krack!
Es gibt Bücher, die man besser bloß anschaut, anstatt sie auch zu lesen. "Gute Nacht, Abenteurer" gehört dazu. "Dreißig wahre Geschichten von mutigen Forscherinnen und Entdeckern" verspricht der Untertitel des Buchs. Aber Ness Knight erzählt keine Geschichten, sondern fasst auf jeweils zwei, drei Seiten stets einen Moment zusammen, in dem seinen Figuren das Herz stehen bleibt oder sie um Luft ringen. Die Auswahl der Personen reicht von Alexander von Humboldt bis zu einem Astronauten der Raumstation ISS, manche durchqueren Wüsten, andere überqueren den Pazifik. So hätte sich das Buch auffalten können zu den Sternstunden jenes Teils der Menschheit, den es dorthin drängt, wo niemand zuvor gewesen ist. Aber die Beschreibungen sind von schrecklicher Banalität, und sie klingen überdies miserabel übersetzt - wovon auch die fettgedruckten lautmalerischen Vokabeln von Baam! und Klonk! bis zu Whaaaammm! und Flatsch! nicht ablenken können. F.L.
"Gute Nacht, Abenteurer" von Ness Knight (Texte) und Qu Lan (Illustrationen). Prestel Verlag, München 2021. 120 Seiten, viele Abbildungen. Gebunden
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