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Jede Sekunde

Roman

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Die sprachmächtige Geschichte einer obsessiven Leidenschaft. In seinem bisher persönlichsten Buch ruft Nicolas Mathieu uns auf, dem Leben das Maximum abzutrotzen. Ein Mann und eine Frau, nicht mehr ganz jung, angekratzt von den zermürbenden Routinen des Alltags - Arbeit, Familie, etwas Urlaub, so könnte das Leben dahingehen. Doch sie begegnen einander und Liebe erfasst sie mit der Kraft einer Naturgewalt. Sie sind zu überrascht, zu hungrig, um auch nur einen Moment zu zögern, und ab jetzt zählt jede Sekunde, in der sie zusammen sein können. Mit rückhaltloser Intensität schreibt Nicolas Mathieu die Chronik einer Leidenschaft, die alles andere in den Hintergrund drängt, und findet eine Sprache für das Begehren, das Glück der gestohlenen Stunden im Hotel, die Qual der Abwesenheit, die Eifersucht auf die "anderen" im Leben der Geliebten und schließlich den Schmerz der Trennung. Dieses Buch ist die mitreißende Huldigung eines Melancholikers an das Leben und, ja, die Liebe.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
18. März 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
96
Autor/Autorin
Nicolas Mathieu
Übersetzung
Lena Müller, André Hansen
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
französisch
Produktart
gebunden
Gewicht
192 g
Größe (L/B/H)
211/129/18 mm
ISBN
9783446281752

Portrait

Nicolas Mathieu

Nicolas Mathieu wurde 1978 in Épinal geboren und lebt in Nancy. Seit 2014 arbeitet er als Schriftsteller. Mit seinem zweiten Roman "Wie später ihre Kinder" gewann er 2018 den Prix Goncourt. 2020 erschien von ihm der Roman "Rose Royal" und zuletzt sein Roman "Connemara" (2022).

Pressestimmen

»Mathieus Erzählung ist sprachlich eine subtile Mischung aus Sexappeal, Weltgewissen und Melancholie. « Annemarie Stoltenberg, NDR, 6. 5. 25

»Sinnlich und atemlos beschreibt Mathieu in seiner Autofiktion eine leidenschaftliche Affäre zwischen zwei Verheirateten, die im Tagwerk des Familienlebens gefangen sind. . . . Jede Sekunde ist der flammende Appell, jede Sekunde des Lebens zu nutzen. « Carsten Schrader, Kulturnews, 1. 5. 25

»Dieser schmale Band ist prall gefüllt mit Liebesbekundungen und Körpererkundungen, so wie sich das für Fremdgeher-Literatur gehört. . . . Mathieus Anleitung zum Ehebruch ist somit eher ein Denkvergnügen als ein Sinnlichkeitsversprechen. « Christian Buß, Der Spiegel, 17. 4. 25

»Mit großer Intensität und Schönheit komponiert Prix Goncourt-Gewinner Nicolas Mathieu mit Jede Sekunde ein Stück über pures Glück, Eifersucht und unweigerlich: die Trennung. Beeindruckend! « Nora von Westphalen, ELLE, 10. 4. 25

»Eine sehr verdichtete Sprache mit lyrischen Qualitäten. Ich verneige mich vor dem Autor und den Übersetzern, das Buch liest sich sehr geschmeidig und ist sprachlich und stilistisch absolut gekonnt. « Thomas André, Podcast Next Book Please, 7. 4. 25

»Nicolas Mathieus Ringen mit der Vergänglichkeit geht jeden an. Denn man hat bekanntlich nur ein Leben. Seine suchende, kompakte, die existentiellen Widersprüche herausarbeitende Prosa nimmt dieser Erkenntnis ihre Banalität. Mehr noch: Sie weckt auf. « Christoph Vormweg, Deutschlandfunk, 2. 4. 25

»Es geht darum das Leben mit all seinen besonderen, kostbaren Momenten festzuhalten und zu feiern. « Dorothee Meyer-Kahrweg, Hessischer Rundfunk, 4. 4. 25

»Jede Sekunde ist eine Instagrammatik des Lebens, ein zugleich poetisches wie höllisches Kaleidoskop der Existenz eines Melancholikers, der den Leerstellen in uns allen auf den Grund geht und furios daran erinnert, dass wir uns das Leben erobern müssen. « Thomas Hummitzsch, Galore 04/2025

»Stilistisch atemberaubend. « Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk Kultur, 29. 03. 2025

»Der Spagat zwischen dem Dithyrambischen und dem Deprimierenden gelingt dank einer Sprache, die unverbraucht, aber nie zwanghaft originell ist dazu ist dieses bemerkenswerte Prosagedicht zu fest in der Lebenswirklichkeit verankert. Solange es Schreiber wie Nicolas Mathieu gibt, braucht man sich um die Zukunft der Literatur keine Sorgen zu machen. « Christoph Winder, Falter, März 2025

»Ein detailliertes, emotional fesselndes Porträt einer Generation. Denn Mathieu ist nicht nur ein genauer Analytiker, sondern auch ein wunderbarer Erzähler. « Barbara Beer, Kurier, 15. 03. 25

»Mich hat seit langem kein Buch mehr so angefasst, das Beste über Liebe, Kinder, Sommer, Freibäder, Älterwerden und Mannsein, das ich seit vielen Jahren in die Finger gekriegt habe, lakonisch, drastisch und atemberaubend schön und dicht. « Valentin Groebner, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. 10. 2024

Besprechung vom 02.07.2025

Herz im Schraubstock
Nicolas Mathieus "Jede Sekunde" erzählt von einer Affäre, die dem französischen Autor einigen Ärger eingebracht hat

Wie soll man schreiben, ohne das Milieu zu verraten, aus dem man kommt? Diese Frage stellt sich Nicolas Mathieu, der transfuge de classe, Klassenflüchtling aus den Vogesen und neben Édouard Louis einer der literarischen Ziehsöhne von Annie Ernaux, immer wieder. Und er findet, dass Schreiben etwas sehr Einschüchterndes ist, wenn man aus bescheidenen Verhältnissen kommt. Aber wie auch Louis orientiert er sich an den soziokulturellen Großmeistern Pierre Bourdieu und Didier Eribon und folgt ihrer Spur.

Nachdem Mathieu 2018 überraschend den Prix Goncourt für seinen zweiten Roman "Wie damals ihre Kinder" erhalten hat, ein beeindruckendes soziales Generationenporträt aus der vernachlässigten ehemaligen Industrielandschaft Lothringens, wurde er einer der wichtigsten Vertreter autofiktionalen Schreibens seiner Generation. Gleichzeitig mit der Gelbwestenbewegung hat er vom Rand der Gesellschaft, von den Verlierern der Automatisierung und Globalisierung, von einer verlorenen Generation berichtet und dem französischen Klassensystem und als arrogant empfundenen Pariser Epizentrum einen auch sprachlich drastischen Spiegel vorgehalten.

Danach hat er eher unfreiwillig Furore in den Klatschblättern gemacht wegen einer heftigen Liebesaffäre mit Charlotte Casiraghi, der Tochter von Caroline von Monaco - "L'amour au grand jour", wie "Paris Match" sogleich titelte. Dem strahlend verliebten Autor wurde daraufhin von seinen Fans Sozialverrat vorgeworfen, hatte er sich doch mit dieser Liebe weit von seinem Herkunftsmilieu und dessen Codes entfernt.

Nun hat er vermutlich dieser Liebe ein Mausoleum errichtet, das in seiner sprachlichen wie inhaltlichen Intensität erschüttert: "Jede Sekunde". Selten hat man solch gemeißelte Sätze über die Liebe und das Begehren gelesen. Schon das Motto von Victor Hugo gibt den Ton vor: "Unausweichlich gehöre ich / der dunklen Nacht / die Liebe heißt."

Es sind bemerkenswerte poèmes en prose, die Nicolas Mathieu hier vorlegt, sprachlich geschliffene Mikrofiktionen, glühende Bekenntnisse und in Schätze verwandelte Banalitäten. Der Autor beginnt seine Klage nach dem Ende der Beziehung, und waidwund schreit er seine Verletztheit heraus, heult den Mond an. Seinen Glauben an die Literatur hat er im Schmerz verloren: "Alle Bücher sind Totenstädte", für ihn gibt es keine wiedergefundene Zeit, sie ist für ihn eine fixe Idee aus Literaturseminaren. Merkwürdigerweise glaubt er aber an Instagram, hat er der Geliebten doch "Rasierklingen" durch den digitalen Raum geschickt, um ein "Schaufenster" für ihre Liebesgeschichte zu haben und anderen eine "Show zu bieten, das Spektakel einer beneidenswerten Beziehung". Er schreibt selbst, dass ihrer Verbindung ohne diese "Vitamine" vielleicht die Kraft ausgegangen wäre, dass er so weniger allein war mit seiner heimlichen Liebe.

So schwer das auch zu verstehen ist, so leicht schlagen einen die glasklaren sehnsuchtsgetränkten Sätze in den Bann. Diese Liebe in Hotelzimmern, in denen es "heiß und schwül ist wie in einem Roman von Marguerite Duras", ist nicht auf Dauer angelegt, muss heimlich bleiben, ist "gestohlene Zeit", weil die Geliebte verheiratet ist, zwei Kinder hat, während er geschieden ist. Der Alltag wird so weit wie möglich ausgeklammert, die Liebe findet im Bett statt oder am Telefon, wenn er auf Lesereise ist. Es ist ein "Sommer im Futur": "Kaum sagte man morgen oder heute Abend, fühlte es sich schon wie eine Erinnerung an." Die Leidenschaft der körperlichen Beziehung wird der "Vorahnung des Endes" abgerungen, der "Gewissheit, dass uns die Zeit davonlief".

Aber auch: "Wenn ich in deine Gedanken einziehen will, stehe ich vor verschlossenen Türen." Er legt sich einen Vorrat an von der Geliebten, die er verlieren wird: "Wir werden nichts aus dieser Beziehung machen, keine Kredite aufnehmen, kein Familienessen organisieren, keine Fotoalben anlegen." Schon früh spürt er, dass sie vielleicht die "Sonne" seines Lebens ist. Nach der schmerzlichen Trennung versucht er verzweifelt, ein Leben "außerhalb des weißen Kreises", der ihr Land war, zu beginnen, die Geliebte mit "Campari, Wein und Landschaften zu übermalen, bis nichts bleibt". Genug Erinnerungen für zehn Romane, meint der Erzähler, und wir dürfen gespannt sein.

Es ist das Denkmal einer Liebe, die sich für den Erzähler in seinen Vierzigern deutlich anders anfühlt als die Beziehung zu jener Frau, mit der er den größten Teil seines Erwachsenenlebens verbracht hat. Immer wieder gibt es Rückblicke auf die eigene Jugend und das erotische Erwachen an Freibadnachmittagen, aber auch auf den Alltag mit seinem einzigen Kind, den "ehelichen Hausarrest", der die Liebe allmählich unterminiert hat.

Auch der eigene Vater und dessen Verfall wird Gegenstand dieser Miniaturen, und bei diesen Themen erkennen wir den Sound von "Wie damals ihre Kinder" wieder und sind abermals erstaunt über die kristalline Sprache, die filmisch genaue Beobachtung, die pointillistische Wiedergabe, die kameenhafte Figurenzeichnung. Der einst gefürchtete Patriarch aus einer fast versunkenen Welt, "in der die Männer einfache Pflichten zu erfüllen hatten", entschwindet allmählich in ein Schattenreich und lächelt, schmächtig geworden, "unendlich sanft, weil schwach"; die Vater-Kind-Rolle hat sich verkehrt.

Die französische Ausgabe ist in wunderschöner Aufmachung erschienen: mit ganzseitigen Illustrationen von Aline Zalko, einer bekannten Künstlerin. Außerdem ist der fragmentarische Charakter von Mathieus Protokollen und Gefühlsreportagen durch Absätze und Majuskeln im Original viel auffälliger in Szene gesetzt. Warum der schöne Titel "Le ciel ouvert" (Der offene Himmel) zu "Jede Sekunde" geworden ist, erschließt sich nicht. Es lohnt sich, den schöneren und sogar preisgünstigeren Urtext aufzuschlagen. BARBARA VON MACHUI

Nicolas Mathieu:

"Jede Sekunde".

Aus dem Französischen von André Hansen und Lena Müller. Hanser Berlin Verlag, Berlin 2025. 94 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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