Um es kurz zu machen: dieses Krimi Dinner-Spiel ist nicht schlecht, hat aber dennoch ein paar mittelgroße Schwächen.
1. Der Spieleleiter ist der "Kommissar" und hat die unglückliche Doppelrolle, durch's Spiel zu leiten und gleichzeitig nicht der Mörder zu sein. Das ist keineswegs Spoiler, sondern offensichtliche Tatsache gleich zu Beginn des Spiels. Der Kommisar wird weder verdächtigt noch liefert er Alibis, sondern er moderiert und befragt (die anderen Spieler befragen sich natürlich auch). Da ich selbst in der Rolle war, hat mich das schon enttäuscht, da ich das aus anderen Krimi-Dinner-Spielen anders kenne (dort ist der Gastgeber/Spieleleiter auch immer gleich Mitverdächtiger/potentieller Mörder gewesen).
2. Das Spiel ist ab 5 Personen und für bist zu 8 Personen. Es gibt also Rollen, die nicht essentiell sind, also auch Nicht-Mörder/in sind. Nun ist es einerseits natürlich für den Spielspaß am besten, wenn alle 8 Rollen (inkl. Kommissar) verteilt sind. Andernfalls (wie bei mir zu 6st), müssen bestimmte Aktionen vom Kommissar übernommen/gelesen werden, was das Rollenspiel wiederum etwas holprig macht. Viel schwerwiegender ist allerdings, dass bei einzelnen Spielern in den den jeweiligen Texten während des Spiel stand "Sollte Rolle XYZ nicht dabei sein, dann...". Damit sollte beim Lesen dieser Info klar sein, dass XYZ nicht nötig ist, also nicht Mörder/in sein kann. Die Info zu den nötigen und nicht-nötigen Rollen hat auch der Gastgeber/Kommissar von Anfang. Am besten sucht sich der Gastgeber also die mitspielenden Rollen aus bzw. trennt die Einladungen heraus und "vergisst" dann, welche Rolle notwendig ist und welche nicht. Andernfalls trübt das den Rätselspaß für den Gastgeber, der sonst schon weiß, wer definitiv nicht Mörder/in ist.