Das Buch hat große Freude bei mir ausgelöst. Hier kommen erstmals einer meiner Lieblingsillustratoren und ein großer Kinderbuchautor zusammen: Heribert Schulmeyer und Peter Hacks. Das Gedicht von Hacks kenne ich schon lange, und die Bilder, die ich von der traurigen Geschichte des steifen Ritters Kauz vom Rabensee im Kopf hatte, fand ich bei Schulmeyer zauberhaft gut getroffen und wiedergegeben. Er zeigt einen grummeligen, gar nicht blutrünstigen Ritter, der immer und überall mit seiner sperrigen Rüstung Schwierigkeiten hat. Hier stößt er an, dort ist sie zu schwer und macht ihm das Bett kaputt - das Mittelalter ist vorbei, die Ritterturniere auch, übriggeblieben ist ein bedauernswerter Pechvogel, der mit seiner unnachgiebigen harten Schale nichts anzufangen weiß. Die Rüstung hindert ihn am normalen Leben, sie schließt ihn von allem aus, obwohl er doch ein liebenswerter Kerl zu sein scheint. Jedenfalls weckt er - ich habs ausprobiert - bei den Zuhörern aufrichtiges Mitleid. Am liebsten würden die ihn in den Arm nehmen. Aber da ist ja diese harte Rüstung Ein wirklich bezauberndes und, bei aller innewohnenden Heiterkeit, emotional doch sehr ergreifendes Kinderbuch, das man schon sehr Kleinen vorlesen kann - nur zu empfehlen.