Die Kunsthistorikerin Silke Tammen (1964-2018) hat zu Beginn des 21. Jahrhunderts die Erforschung mittelalterlicher Kunst durch ihre bild- und kulturwissenschaftlichen Ansätze wesentlich geprägt. Die zweibändige Publikation würdigt Silke Tammens Leistungen mit einer Sammlung ihrer zentralen Schriften und einer wissenschaftlichen Anthologie von Weggefährten.
Das besondere Verdienst der Kunsthistorikerin Silke Tammen liegt in einer Sensibilisierung für Gegenstände und Themen, die nicht im Fokus einer kanonbildenden Forschung lagen. Im Horizont einer die Vielfalt und die Diversität mittelalterlicher Bildkulturen betonenden Kunstgeschichte hat sie neue theoretisch-methodische Wege zu einer Annäherung an die mittelalterliche Bildwahrnehmung erschlossen. Die zweibändige Publikation ist Silke Tammens Nachdenken über Sinne, Wahrnehmung und Materialität gewidmet. Band 1 vereint Silke Tammens zentrale Schriften in einer von Fachkolleg:innen kommentierten Neuausgabe. In Band 2 verfolgen Weggefährt:innen aus verschiedenen Disziplinen die von Tammen hinterlassenen Spuren mit Blick auf weitere Themen und Objekte von der Antike bis ins 19. Jahrhundert.