Dass "alle weg" sind, zumindest die Touristen, kenne ich von anderswo, wenn nach der Sommersaison die Trottoirs hoch genommen werden. So fühlte es sich damals jedenfalls für mich an, das Leben wird gemächlicher für die nächsten Monate. Man freut sich auf ruhige Monate, und wenn der Frühling dann kommt, auch wieder auf die hektischen Monate. So ähnlich ergeht es auch Stefan Maiwald und den Bewohnern von Grado.
Monatsweise unterteilt, erzählt der Autor was in den jeweiligen Monaten in Grado läuft. Im Dezember zum Beispiel wie vielerorts Weihnachtsaktivitäten, die sich aber teilweise zu den Traditionen im deutschsprachigen Raum unterscheiden. Es sind mehr Anekdoten und kleinere Geschichten, über die er schreibt. Wahrscheinlich ganz im Stil seiner anderen Grado-Bücher, die ich nicht kenne, auf jeden Fall schwingt hier immer Humor mit.
Trotzdem hat mich das Buch nicht gepackt. Viele Zitate, also Sätze, die vorher geschrieben wurden, kommen in einem Rahmen auf Extraseite nochmals zur Geltung - das hätte ich nicht gebraucht. Ebenso wenig die Schilderungen des Tennis-Duells mit seiner Frau, auf das hin er trainiert und fast schon der eigentliche rote Faden im Buch ist. Da es oft erwähnt wird, hätte ich am Ende eine Pointe erwartet, die dann leider ausblieb.
Fazit: "Alle weg" ist zwar unterhaltend geschrieben, es holte mich aber nicht ab.
3.5 Sterne.