In einem Holzfällercamp einer vergangenen Zeit wachsen Pearly und Bruno (ein Bär) gemeinsam als Milchgeschwister auf. Als der unbeliebte Camp-Leiter Tod aufgefunden wird, fällt das Augenmerk sofort auf den zahmen Bären. Ohne die Untersuchung abzuwarten, wird er aus dem Camp verbannt und heimlich weggebracht. Pearly macht sich Hals über Kopf auf die Suche in einer ihr fremden Welt. Von diesem Buch habe ich mir ein Mehr erhofft. Ein Mehr an Rotem Faden. Ein Mehr an Mitfühlbarkeit. Ein Mehr an Lesesog und Beschreibung der ursprünglichen Wälder. Dabei ist es ein schönes Buch, das leise von einem Schicksal einer anderen Zeit berichtet. Eine Zeit, als Waldarbeit noch Handarbeit war, und die ersten Autos gerade erst angekommen waren. Ein Buch, das von Freundschaft, Freundlichkeit und Gastfreundschaft, aber auch von Misstrauen und Ablehnung, Vorurteilen und Boshaftigkeit erzählt und dabei interessanten und außergewöhnlichen Charakteren begegnet. Leider konnte mich dieses Buch nicht erreichen und ich habe bis zum Ende nicht verstanden, was das Buch mir eigentlich sagen möchte. Zum Teil mag das an der kindlichen Perspektive liegen, und an einer Welt, die uns heute sehr fremd ist. Aber gerade diese Welt hat mich dazu inspiriert das Buch lesen zu wollen. Pearlys Geschichte hat mich, obwohl abwechslungsreich, leider gelangweilt. Selbst den eigentlich spannenden Stellen und Schicksalsschlägen konnte ich hier nichts abgewinnen.In einem zweiten Handlungsfaden macht sich ein Junge aus dem Lager auf den Weg um Pearly und Bruno zu finden, und sie nach Hause zu bringen. Leider war für mich nicht nachvollziehbar, warum gerade er sich dazu berufen fühlt und dafür auf die wichtigen Einkünfte verzichtet. Dieses Buch hat mit Sicherheit seine Berechtigung. Es erzählt von einer einmaligen Bindung zwischen Tier und Mensch, von einer zarten Liebesgeschichten und den zwischenmenschlichen Abgründen einer längst vergangenen Zeit, die den heutigen gar nicht so unähnlich sind. Und wolltet ihr nicht sogar schon immer mal von Geschichtenerzählern, Wanderpredigern und Holzfällern lesen? Die Grundidee habe ich sehr geliebt! Ich hoffe sehr, dass andere eine bessere Verbindung zum Buch und zu Pearly und Bruno aufbauen können. PS: Ein Lob an den Autor der es irgendwie geschafft hat, in das beschriebene Buch !passend! Queerness einzubauen.