Etwa zur selben Zeit in den Dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts werden ein Schwarzbär und das Mädchen Pearly Everlasting geboren. Schon früh wird das hilflose Tierjunge gefunden und in die Familie des Kochs in einem Holzfällercamp aufgenommen. Kind und Bär Bruno werden von Pearlys Mutter gestillt und wachsen zusammen auf. Sie sind vertraut und nahe wie Geschwister.
Doch eines Tages wird das Tier geraubt und aus seiner gewohnten Umgebung gerissen. Voll Sorge macht sich Pearly auf, Bruno zurückzuholen. Auf der Suche nach ihm erlebt Pearly eine Menge, was uns staunen lässt, weil wohl kaum jemand von uns Lesern jemals in einer ähnlichen Lage gewesen ist. Ich war beeindruckt vom Verantwortungsbewusstsein, der Tapferkeit, dem Durchhaltevermögen und der Verbundenheit des Kindes mit einem von Natur wilden Tier. Denn erwachsen ist das Mädchen zu diesem Zeitpunkt wohl eher auf geistiger und empathischer Ebene.
Geschildert wird ein Durchkämpfen von Winter, Schnee, Hunger und Kälte. Dabei wird über lange Strecken in der Ich-Form erzählt, und so können wir uns in das Mädchen hineinversetzen. Dann wieder kommt die 3. Person zum Einsatz, etwa dann, wenn von dem jungen Mann Ansell die Rede ist, der nach ihrem Verschwinden aus dem Camp seinerseits Pearly suchen geht. So kann auch diese Seite erläutert werden.
Es ist mir bewusst, dass es eine fiktive Geschichte, ein Roman ist, wenn auch von einer wahren Begebenheit inspiriert. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass es solche Geschehnisse auch in der Realität geben kann. Immer befindet sich der Leser selbst mitten in der Natur, wird in ihre Heilkräfte eingeführt und erlebt die vielen harten Seiten mit.
Die Spannung dieser ungewöhnlichen Handlung hat mich von Anfang an mitgerissen, und ich habe Pearly Everlasting richtiggehend verschlungen. Manchmal fühlte ich mich wie in jenen Welten, die Jack London für uns Leser bereitet. Ich empfehle das Buch jenen, die sowohl Abenteuer in der Wildnis als auch nahegehende Stories mit Tieren und Menschen schätzen.