Theodor Storm: Ein Doppelgä nger / Geschichten aus der Tonne
Storms spä te Novelle vom Doppelgä nger - ein Jahr vor seinem Tod entstanden - schildert das Schicksal des Proletariers John Hansen, der nach Verbü ß ung einer Haftstrafe in der Vollzugsanstalt Glü ckstadt als John Glü ckstadt stigmatisiert wird und schließ lich in einer Gesellschaft scheitert, die jede Resozialisierung verweigert. Ein zeitgenö ssischer Rezensent befand: » Die ganze Not der Wirklichkeit von 1887 und 1888 schreit aus diesem mit klassischer Meisterschaft ausgefü hrten Zeitbild uns entgegen. «
Ein Doppelgä nger:
Erstdruck in: Deutsche Dichtung (Stuttgart), Bd. 1, 1886, Heft 1 6.
Geschichten aus der Tonne:
Erstdruck: Kö ln (Schaffstein) [1919], (Schaffstein's blaue Bä ndchen, 102).
Vollstä ndige Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth.
Berlin 2013.
Textgrundlage sind die Ausgaben:
Theodor Storm: Sä mtliche Werke in vier Bä nden. Herausgegeben von Peter Goldammer, 4. Auflage, Berlin und Weimar: Aufbau, 1978.
Theodor Storm: Sä mtliche Werke in vier Bä nden. Herausgegeben von Peter Goldammer, Berlin und Weimar: Aufbau, 1967.
Die Paginierung obiger Ausgaben wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgefü hrt.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Vladimir Egorovic Makovskij, Der Gefangene, 1879.
Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt.
Ü ber den Autor:
1817 in Husum als Sohn eines Advokaten geboren, tritt Theodor Storm nach dem Studium in Kiel und Berlin zunä chst in die vä terliche Kanzlei ein und schlä gt spä ter die Richterlaufbahn ein. Bereits mit 17 erscheint ein erstes Gedicht im » Husumer Wochenblatt« . Storm schreibt zeit seines Lebens neben seiner bü rgerlichen Karriere. Nach seiner Pensionierung 1880 entstehen in seinem Alterswohnsitz in Hademarschen zahlreiche Novellen, darunter seine heute wohl bekannteste, » Der Schimmelreiter« , der im Mai 1888 erscheint bevor Theodor am 4. Juli an Magenkrebs stirbt. Seiner norddeutschen Heimat verpflichtet, die ihn thematisch und stilistisch prä gt, ohne dass er in Heimatdichtung verfä llt, ist Storm einer der bedeutendsten Vertreter des poetischen Realismus.