Nach der Rückkehr der Magie in Orïsha stehen Zélie und ihre Verbündeten vor neuen Herausforderungen: Die einst unterdrückte Magie hat nun auch die königliche Elite erreicht, was zu einem Machtungleichgewicht führt. Zélie muss sich mit politischen Intrigen, Verrat und dem drohenden Bürgerkrieg auseinandersetzen, während sie versucht, die Magie zu vereinen und Frieden in das zerrüttete Königreich zu bringen...Tomi Adeyemi setzt in diesem Band ihre epische Fantasy-Erzählung fort, die tief in westafrikanischer Mythologie verwurzelt ist. Die Geschichte knüpft direkt an die Ereignisse des ersten Teils an und vertieft die komplexen Beziehungen zwischen den Charakteren sowie die politischen Spannungen in Orïsha. Die Handlung ist durch ihr hohes Tempo und die intensiven Konflikte sehr spannend. Allerdings bleibt gerade dadurch auch die Charakterentwicklung ein wenig auf der Strecke - ab und an hätte ich mir etwas Zeit zum Durchatmen gewünscht, um die Figuren besser kennenzulernen und ihr Wachstum besser nachvollziehen zu können. Zélie steht weiterhin im Mittelpunkt der Geschichte, kämpft jedoch zunehmend mit den psychischen Belastungen ihrer Rolle. Amari, die versucht, ihren Platz als Anführerin zu finden, stößt auf Widerstand sowohl von den Magi als auch von der königlichen Familie. Die Beziehung zwischen Zélie und Inan bleibt angespannt und komplex, was zu weiteren Konflikten führt. Die Einführung neuer magischer Fähigkeiten bei der königlichen Familie ist interessanter Twist, der das Magiesystem weiter ausbaut.Die düstere und spannungsgeladene Atmosphäre des ersten Bandes wird fortgeführt. Die politischen Intrigen und der drohende Krieg verleihen der Geschichte eine ernste und bedrohliche Stimmung, die in ihren Bann zieht. Adeyemis Schreibstil ist weiterhin lebendig und bildhaft, was die Welt von Orïsha zum Leben erweckt. Der zweite Band der "Legacy of Orïsha"-Trilogie bietet eine spannende Fortsetzung mit intensiven Konflikten und politischen Intrigen. Die schnelle Handlung und die komplexen Beziehungen sind aufregend geschildert, wirkt jedoch auch manchmal etwas überhastet und fliegt über interessante Aspekte zu schnell hinweg. Dennoch bleibt die Serie ein unterhaltsamer Beitrag zur modernen Fantasy-Literatur.