Maria wurde 1511 im Norden Spaniens geboren und hatte schon als kleines Mädchen einen ungehörigen Freiheitsdrang. Um ein besseres Leben bemüht, heiratet sie einen spanischen Edelmann in der Hoffnung auf ein erfülltes und abwechslungsreiches Leben. Doch sie wird bitter enttäuscht. Im Bett empfindet sie eher Abscheu als Lust und von Freiheit ist sie weiter entfernt denn je, denn sie darf das Anwesen nicht verlassen. Als sie eine geheimnisvolle Witwe und Kräuterhexe kennenlernt, bietet diese ihr einen Ausweg ohne genauer darauf einzugehen.
Aus Maria wird ein Geschöpf der Nacht und sie genießt dieses Dasein in vollen Zügen. Endlich ist sie frei und kann tun und lassen, was immer ihr beliebt. Sie fühlt sich unsterblich und kennt keine Skrupel. Jahrelang zieht sie alleine durch die Welt. Eine Weile wird sie seßhaft, bei einem Vampir in Venedig, der ihr zeigt, welche Fähigkeiten noch in ihr schlummern, bis sie wieder weiterreist. Ein Spur aus Blut und Verderben hinter sich lassend.
Charlotte soll sich ebenfalls verheiraten und wird deshalb im Jahr 1827 nach London an den Hof verfrachtet. Die Anstandsregeln ihrer Tante engen sie ein und von den jungen Männern ist sie auch nicht begeistert. Zum Glück nimmt sie eine junge Witwe unter ihre Fittiche, die weiß Vergnügen zu verbreiten. Charlotte folgt ihr und lässt nicht nur ihren Herzschlag zurück. Zwischen den beiden Nachtgewächsen entspinnt sich eine Amour Fou die Jahrhunderte überdauert, bis Charlotte es schafft, sich aus den Fängen der Freundin zu befreien. Doch es braucht eine durchtriebene Finte, damit sie wirklich frei kommt.
"Liebe Stirbt zuletzt" nennt sich dieses Buch im Untertitel. Nur leider findet sich kaum Liebe in dieser Geschichte. Gehandelt wird hier hauptsächlich aus Eigennutz und was hier als Liebe bezeichnet wird, ist Abhängigkeit und Manipulation.
Alice, die 2019 einen Neuanfang in Boston startet und nicht mehr die kleine Schwester von Catty ist, gerät in dieses Spiel aus Macht und Manipulation. Alice wirkt recht unbedarft, aber sie hat eine Vorgeschichte, die sie erstaunlich gut auf diese Situation vorbereitet hat. Sie lässt sich nicht mehr als Spielball benutzen und entwickelt sich in kurzer Zeit zu einer überraschend robusten jungen Frau, die zum Sahnehäubchen dieser Geschichte wird.
"Bury our bones ..." hat mir gut gefallen. Das Buch ist äußerst ansprechend gestaltet und der Schreibstil von V. E. Schwab ist bekannt poetisch und atmosphärisch. Die Grundstimmung ist in diesem Buch nicht ganz so düster, aber die Charaktere entwickeln sich zum Teil richtig böse und sorgen für Überraschungen. Wir haben es hier definitiv nicht mit Glitzervampiren zu tun und romantisiert wird hier auch nicht. Den Untertitel sollte man sich nicht zu sehr zu Herzen nehmen, denn eine echte Lovestory findet sich hier nicht. Wer das erwartet, könnte von dieser Geschichte enttäuscht sein.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es allen, die auch mit bösen Protagonist*innen mitfiebern können!