Eine der besten Dystopien, die es gibt!
"Die Bestimmung" ist der erste Band der gleichnamigen Trilogie von Veronica Roth. Er handelt davon, wie Beatrice "Tris" Prior, eine gebürtige Altruan, den Eignungstest absolviert, der ihre Tauglichkeit für eine bestimmte Fraktion überprüfen soll, und wie sie die Initiation in ihre neue Fraktion erlebt, ohne als Unbestimmte aufzufallen.Obwohl die Handlung aus der Ich-Perspektive von Tris erzählt wird, ist der Sprachstil wenig emotional und eher kühl. Egal was passiert, Tris erzählt alles sehr nüchtern, was nicht heißt, dass sie keine Gefühle hat, sie hat sie, aber sie erzählt sehr distanziert davon. Das wirkte auf mich sehr befremdlich, passt aber perfekt in eine Dystopie und ist daher ein sinnvolles Stilmittel. Roth schreibt geheimnisvoll, umschmeichelt Situationen und lässt Todesangst und Glück greifbar werden.Tris ist auch die Protagonistin der Trilogie. Sie ist eine geborene Kämpferin, die stärker ist, als sie selbst glaubt, und die sich unter keinen Umständen unterkriegen lässt. Sie zieht es vor, zu handeln, anstatt herumzusitzen und Däumchen zu drehen. Ich finde ihre Unerschrockenheit allerdings auch übertrieben, weil sie wirklich vor nichts zurückschreckt. Es gibt auch den einen oder anderen Moment, in dem sie sich anderen gegenüber schlecht benimmt, was sie nicht gerade zu einem Sympathieträger macht. Tris mag keine Schwäche und ist nicht immer mitfühlend. Sie weint, wenn andere vielleicht nicht geweint hätten. Sie ist furchtlos und neigt dazu, etwas zu fürchten, wovor sich andere vielleicht nicht fürchten würden. Ich denke, sie ist die Art von Hauptfigur, die man entweder liebt oder hasst.Viel besser hat mir der Ferox-Trainer Four gefallen. Er ist ein sehr tiefgründiger Charakter, der sich auf kalte Art rau und kämpferisch gibt, in dem aber viel mehr steckt als ein typischer Ferox.Auch die anderen Charaktere sind gut ausgearbeitet und einzigartig. Selbst die weniger wichtigen Figuren haben eine ganz eigene Persönlichkeit, die sie von den anderen abhebt. Dadurch wird die Welt noch realistischer und lebendiger.Was die Spannung betrifft, so darf diese natürlich nicht fehlen. Zwar gibt es auch ein paar ruhigere Momente, aber die meiste Zeit ist es spannend und gegen Ende des Buches wird es noch einmal richtig nervenaufreibend.Für mich war der erste Teil "Die Bestimmung" eine Achterbahnfahrt. Man fiebert mit, man leidet mit. Man ist schockiert von der Härte dieser Realität. Die Materie, die Charaktere, die Emotionalität - das Ganze ist einfach überwältigend. Ein mehr als großartiges Buch, das die Vorstellungskraft noch weiter beflügelt.Für alle, die Dystopien mögen, ein absolutes Muss!