Spannend, verstörend und absolut unvorhersehbar ¿ Verity hat mich mehr gepackt, als ich jemals erwartet hätte.
Ich habe lange gezögert, dieses Buch zu lesen, weil ich eigentlich kein großer Thriller-Fan bin. Oft schrecken mich die düsteren Elemente oder zu brutale Szenen ab, und ich dachte wirklich, dass Verity nichts für mich sein würde. Aber irgendwann habe ich mich doch getraut - und ich bin so froh darüber! Schon nach wenigen Seiten war klar: Das hier ist anders, intensiver, psychologisch vielschichtiger, als ich erwartet hatte.Colleen Hoover ist ja eigentlich für gefühlvolle Romane bekannt, und gerade deshalb war es für mich überraschend, wie meisterhaft sie auch Spannung und psychologische Abgründe erzählen kann. Das Buch ist nichts für schwache Nerven - manche Szenen fand ich wirklich eklig, teilweise richtig verstörend. Aber genau das macht es so eindrucksvoll: Man kann einfach nicht aufhören zu lesen, weil man unbedingt wissen will, was als Nächstes passiert.Die Figuren sind absolut faszinierend. Lowens Perspektive zieht einen sofort in die Geschichte, und je mehr man über Verity erfährt, desto schwerer fällt es, zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Genau diese Ungewissheit hat mich komplett in den Bann gezogen. Es ist wie ein ständiges Spiel mit der eigenen Wahrnehmung: Wem kann man glauben? Was ist real? Und was, wenn alles nur eine geschickte Manipulation ist?Das Ende war für mich der einzige Punkt, mit dem ich nicht ganz zufrieden war. Ich mag offene Enden generell nicht so sehr, weil sie mich unruhig zurücklassen, und hier war es genauso. Einerseits passt es perfekt zur Geschichte, weil es diese unheimliche Unsicherheit noch verstärkt, andererseits hätte ich mir persönlich mehr Klarheit gewünscht. Trotzdem ändert das nichts daran, dass das Buch insgesamt ein unglaublich intensives Leseerlebnis war.