Nick will es erst nicht glauben als er kurz vor seinem nächsten Termin als Hochzeitsfotograf ein viel zu vertrautes "E" in Form einer App auf seinem Handy entdeckt. Doch allem Unglauben zum Trotze stellt er fest: Erebos ist zurück! Und schafft es erneut ihn in seine Fänge zu locken.Der 16-jährige Derek hingegen ist nicht lange misstrauisch als er eine unbekannte App auf seinem Handy entdeckt. Er stürzt sich in die Fantasywelt des Spiels und begreift erst sehr viel später, dass er selbst zu einer Spielfigur geworden ist.Es ist recht lange her seitdem ich Erebos gelesen habe doch Ursula Poznanski schafft es schnell mich in die Geschichte des Buches zu verwickeln. Der Plot ist spannend, die Charaktere sympathisch und auf die ein oder andere Art auch sehr menschlich. Die Handlung ist nicht ganz so packend wie im Vorgänger oder ihren anderen Werken, ehrlich gesagt wirkte auf mich auch die Auflösung etwas ernüchternd, dennoch hatte ich ständig den Drang weiter zu lesen, irgendwas am Schreibstil der Autorin fesselt mich immer wieder. Die Geschichte selbst ist nicht sehr vorhersehbar, ein paar Wendungen die ich so nicht erwartet hätte gab es, auch wenn der Handlungsverlauf im großen und Ganzen schon irgendwie nach Mustern verläuft die ich irgendwie meine aus ihren anderen Werken herausgelesen zu haben. Das ist aber nicht schlimm, denn sie funktionieren denn ich will immer wissen wie es weitergeht.Meine Kritikpunkte an Erebos 2 sind andere: 1) Ich hätte gerne mehr starke weibliche Figuren gehabt. Klar gibt es hier Frauen die vorkommen & wichtig für den Plot sind, aber so wirklich stark und sympathisch war mir davon keine - höchstens noch Dereks kleine Schwester, Rosa, die gefiel mir sehr! Sie erschienen mir auch nicht wirklich maßgeblich für bestimmte Charakterentwicklungen der beiden Protagonisten zu sein. Ich hätte mir innerhalb der Welt von Erebos (dem Onlinespiel) einfach mehr starke Kriegerinnen gewünscht, im realen Leben von Nick oder Derek ein paar mehr Frauen, die einfach gut mit ihnen befreundet sind und nicht in Tränen ausbrechen wenn ihr kleiner Bruder auf einmal weg ist.2) Die Onlinewelt des Spiels Erebos wirkte irgendwie etwas künstlich. Ich bin selbst leidenschaftliche Gamerin und hatte irgendwie den Eindruck, dass die Welt (von Erebos) mehr um oder für die Onlinecharaktere von Nick und Derek zu existieren schien und wenig authentisch wirkte. Wie genau wurde sie eigentlich gesteuert? Mit der Maus? Oder einem Controller? Gabs irgendwo auch mal schwierigkeiten mit dem Inventarplatz? Wie schaffte das Spiel es auf Bildschirmen dermaßen echt und beeinflussend zu wirken? Gab es auch mal irgendwo Lags oder kleine Grafikbugs- und glitches? Hatten die Spezies/Rassen die dort gespielt werden konnte eine Lore? Gabs im Spiel eigentlich eine Lore die man als Spieler*in entdecken konnte?Vielleicht bin ich zu pingelig an dieser Stelle, aber ich hätte mir irgendwie viel mehr Spielinhalt gewünscht!Ansonsten ein rundes Werk das sehr unterhaltsam war. Ich freu mich auf die Fortsetzung! (Die vor kurzem angekündigt wurde.)