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Produktbild: Bruders Bekenntnis | Alice Berend
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Bruders Bekenntnis

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Buch (kartoniert)
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Man sagt, daß Steine nicht reden können. Blumen stumm sind. Baum und Sträucher nichts sagen. Ich glaube das nicht. Wer sommertags vom Staub der Landstraße durch das schmiedeiserne Gitter auf die weiten Rasenflächen sah, wo ich meine ersten Tage vertummelte, mußte denken, daß man es hier gut hatte. Hier im grünen Schatten kühlatmender Stille. Schmale Wege durchschnitten den samtnen Grasteppich. Jeden Morgen frisch geharkt, befreit von jedem spitzen Stein. Umrahmt von Blumen und Gesträuch. Die nicht der wehende Wind aus Laune oder Zufall dorthin gebracht. Sie waren von Rang und hohem Geblüt. Trugen ihre Visitenkarte im Knopfloch ihres Blütenrocks. Mit Unbekannten verkehrte man hier nicht. Alle diese Wege, einen Stern in den Erdboden schneidend, führten zu einem weißen Haus. Mondkühl silberte es aus dunklem Grün. Am heißen Mittag wie vor Sonnenaufgang. Seine Schattenseite umrankten Rosen. Neben dem großen Portal standen blühende Oleander in Reih und Glied wie Soldaten. Vorübergehende nannten dies Haus: Die Schachtel der Geborgenheit. Wer es nicht wußte, konnte von einem kleinen Kupferschild ablesen, daß hier Senator Eberhaus wohnte. Ein andres Schild gab kund, daß man hier Mitglied des Armenvereins war. Es ersuchte Bettler, sich nicht unnütz zu bemühen und warnte vor den Hunden. Diese Hunde waren meine Mutter und ich. Meine Mutter hieß Lonni. Sie stammte aus dem Geschlecht der Dobermann. Ihr Stammbaum hing eingerahmt im Jagdzimmer des Herrn Senators. Es gab niemanden in ihrer Familie, der nicht öffentliche Auszeichnungen aufzuweisen hatte. Auch meine Mutter selbst trug mehrere Med

Produktdetails

Erscheinungsdatum
29. Januar 2023
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
114
Autor/Autorin
Alice Berend
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
191 g
Größe (L/B/H)
220/170/7 mm
ISBN
9791041905300

Portrait

Alice Berend

Alice Berend war die Tochter eines Fabrikanten und einer Bankierstochter, ihre jü ngere Schwester war die Malerin Charlotte Berend-Corinth. Sie besuchte das Gymnasium und schrieb dann ab 1898 Beiträ ge fü r verschiedene Zeitungen. Im Jahre 1904 heiratete sie in London John Jö nsson, einen schwedischen Schriftsteller. Beide wohnten zunä chst in Berlin-Tiergarten, in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg in Florenz und danach in Berlin-Zehlendorf, Mü nchen und Oberstdorf. In Mü nchen befreundete sie sich mit Carl Schmitt und verö ffentlichte angeregt von dieser Freundschaft den Roman "Der Glü ckspilz", der von einem weltfremden Professor und Kä ferforscher namens Martin Bö ckelmann handelt und in Form eines Schlü sselromans als Porträ t Schmitts gelesen werden kann.

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