Gilly ist 30, frisch getrennt und obwohl sie sich noch mit ihrem Ex versteht, ist es einfach keine Option weiter bei ihm zu wohnen. So ist sie überglücklich, als sie eine Wohnung in London in einem alten Haus findet, die zwar nicht perfekt ist, aber dafür ihre. Doch ihr Glück hält nicht lange, denn die Mieter sollen ausziehen, das Haus Luxus saniert werden. Um das zu verhindern arbeitet die Redakteurin mit Owen, der ebenfalls im Haus wohnt, zusammen um einen Dokumentfilm über das Haus.Gleiche Stadt, 1974: Pippa St.George ist die Tochter einer angesehenen Familie. Ihr Vater ist in der Politik, ihr Bruder soll in seine Fußstapfen treten. Doch Pippa ist erst 17 und will mehr vom Leben und schleicht sich auf ein Punkkonzert. Mit ihren Klamotten und ihrer Haltung sticht sie heraus, und das nicht postiv. Oz, der Sänger steht für alles was ihre Familie verachtet. Trotzdem treffen Pippa und Oz sich, verlieben sich ineinander, bis die Realität sie einholt.Obwohl Geschichten aus dem 1970's mich sonst nicht interessieren, gibt es mittlerweile ein paar die meinen Geschmack treffen und da ich viel von der Autorin gelesen habe, wollte ich das Buch lesen.Das Buch spielt in zwei Zeitebenen, die sich abwechseln und ich hatte keine Schwierigkeiten die beiden zu trennen. Allerdings fand ich das Buch Anfangs etwas langweilig. Man lernt Gilly und ihren Alltag kennen, wo sie arbeitet, wie sie ins Haus zieht, aber es passiert nicht viel. Es war einfach das normale Leben einer Frau die gerade 30 geworden ist und Single ist. So hab ich teilweise darauf gewartet, dass wieder der Teil weitergeht, der 1974 spielt. Für meinen Geschmack hätte man Gillys Teil kürzen können.Dort, im London von 1974 trifft man auf Pippa, die ich gleich mochte. Das Mädchen aus guten Haus, das rebelliert und auf Punk steht. Das neue Ecken kennenlernt. Es hat mir gut gefallen wie die Stadt dargestellt wurde. Wie realistisch das Ganze ist, kann ich nicht beurteilen. Politik interessiert mich eher weniger, im Buch spielt Politik eine kleine Rolle, was passend eingewoben war.Da ich schon viele Bücher der Autorin gelesen habe, kenne ich ihren Schreibstil und auch hier hab ich Kathinka Engels Stil erkannt. Ein flüssiger Stil, der sich leicht lesen lässt und man sich Figuren und Umgebungen vorstellen kann. Warum Gillys Nachbar öfter als O. Barnes betitelt wird, selbst nachdem sie sich kennen, verstehe ich nicht, aber es hat mich nicht sehr gestört. Manchmal wurden Wörter wie "oszilliert" benutzt die ich noch nie gehört habe und erst mal nachschlagen musste, was mich aus dem Lesefluss gerissen hat. Aber vielleicht kennen andere das Wort.Das Ende hat mir viel besser gefallen und auf den letzten Seiten hatte ich sogar ein paar Tränen in den Augen. So finde ich es schade, dass ich Anfangs so Probleme mit dem Buch hatte.