Buchinhalt:
...und andere absurde Theorien, seltsame Ideen und skurrile Experimente: Ein Sammelsurium an Spinereien aus mehreren Jahrhunderten, Verschwörungen, Erscheinungen und allerlei Mystisches. Zusammengetragen von Dan Schreiber, einem Comedian, der es sich zur Passion gemacht hat, derlei Phänomenen in der Literatur und anderen Quellen nachzustöbern: warum feiern die Bolivianer jährlich ein Fest, von dem sie nicht mal mehr wissen, aus welchem Anlass? Und hatte Schreibers Ehefrau wirklich eine Marienerscheinung?
Persönlicher Eindruck:
Wie Schreiber im Vorwort selbst betont: man sollte die Gedanken und abstrusen Ideen nicht allzu ernst nehmen, denn trotz umfangreicher Literaturrecherche (das Glossar ist sehr umfangreich) bleibt das Meiste wohl Teil einer faszinierenden aber reichlich spinnerten Welt, die dem rationalen Normalverbraucher wohhl immer verschlossen bleibt. Denn wer glaubt schon an leuchtende, menschlich sprechende Waschbären? Wer behauptet von sich, schon mal von Außerirdischen entführt und woanders wieder freigelassen worden zu sein?
Meist sind es die Wichtigtuer, solche, die gerne verrückten Spekulationen nachhängen, um gute Geschichten zu erzeugen. Aber hier im Buch sind es auch Wissenschaftler, Musiker, Dichter und Denker. Und das gibt eben mir zu denken. Kann das wirklich alles so stattgefunden haben?
Ich bin selber rational im Denken und glaube weder an Geister noch an Außerirdische. Auch sprechende Waschbären sind mir noch keine begegnet. Darum kann ich es kaum glauben, dass beispielsweise Nobelpreisträger wie Kary Mullis (das ist der Erfinder des PCR-Tests, der in der Covid19-Pandemie eine große Rolle spielte) einer dieser abstrusen Theoretiker sein soll, der einen sprechenden Waschbären gesehen haben will.
Dan Schreibers These: jeder ist ein bisschen durchgeknallt. Ja gut, geschenkt. Aber ab einem gewissen Grad des Durchgeknallt-Seins ist man doch geistig nicht mehr okay und das ist dann nicht mehr lustig.
Lustig ist das Stichwort. Ich habe mich zur Lektüre dieses Buches entschlossen, weil ich eine lustige, etwas abgedrehte und verrückte Unterhaltung erwartet habe, mit Phänomenen, die zuerst mystisch wirken, sich aber hinterher bodenständig auflösen und erklären. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt erwartet, dass die Menschen, deren krude Theorien Schreiber in seinem Buch zusammengetragen hat, das alles ernst meinen. Nein, für mich ist der Bereich Verschwörungstheorie kein Feld, in dem ich mich bewege, geschweige denn mehr als leichten Grusel empfinden kann. Darum wundert es mich nicht, dass Rassenideologe und Schwurbelkönig Nummer eins, Rudolf Steiner (ja, der Typ, der die Waldorfschulen erfunden har) einer der Ersten ist, die im Buch auftauchen.
Insgesamt lässt sich das Fazit ziehen, dass es Verrückte genug gibt und sie verrückte Theorien aufstellen, die in zig Büchern breitgetreten und verbreitet werden. Das Ganze fällt dann in den Bereich Grenzwissenschaft. Meins ist es nicht, mich hat nach der Hälfte das Buch nur noch müde lächeln lassen, mehr nicht, Im Grunde ist es immer wieder dasselbe und nur für diejenigen interessant, die ein Faible für Absurdes haben. Ich gehöre jedenfalls nicht dazu.
2,5 Sterne, für den Normalo keine wirkliche Empfehlung.