Dieses Buch verlockt mit Magie, Messern und Mythologie und stielt manchmal deine Orientierung - zumindest wenn du nicht gerade fließend Koranisch sprichst. Die Flut an Namen, Begriffe und Orte ... hui. Ehrlich: ich habe zu Beginn Leute mit Städtenamen verwechselt. Oder umgekehrt. Upsiii.
Ich sah Klingen tanzen, fühlte Regen auf Haut, hörte das Knurren uralter Götter und dazwischen sind zwei Herzen im Katz-und-Maus-Spiel. Linas Entwicklung war spannend - aber ob ich ihr die abgebrühte Assassinin wirklich abkaufe? Hmmm, nicht immer. Manchmal fühlte sich ihr Schmerz echt an, manchmal war er mehr Kulisse. Rui ist manchmal Gott, manchmal Schatten, manchmal fast ... menschlich. Ich wusste nie, woran ich bei ihm bin. Er bleibt genauso rätselhaft wie die Hälfte der Begriffe.
Der Stil ist bildgewaltig, fast poetisch. Du liest nicht, du träumst und manchmal da stolperst du. Es ist nicht perfekt, aber es hat Herz. Manchmal reicht das schon und manchmal bleibt manchmal mit viel manchmal, denn vertrau diesem Buch nicht zu schnell. Es schlägt zu, wenn dus am wenigsten erwartest. Der Plottwist kam dreckig und direkt - so sehr, dass man, ganz in Lina-Sprache, nur noch denkt: Ach du ..., Mannomann.
Empfehlenswert!? Ja, manchmal.
Aber sei gewarnt - Betreten auf eigene Gefahr.