Zuerst dachte ich, dass ich die Energie von Ellie mag und zudem die Sprache des Romans, welche klar ist und locker, wenn auch mit etwas zu vielen Adjektiven geschmückt. Dann fiel mir zunächst bei Ellie, später auch bei Kenneth, auf, dass die Figuren mir zu rasch die Affekte wechseln - gerade eben noch Angst gehabt, dass frau einen möglichen Serienmörder auf einer einsamen Landstraße um Hilfe gebeten hat, im nächsten Moment ist Ellie von seinem Aussehen mehr als angetan und zwischendurch wird sie immer mal wieder ärgerlich. Das alles innerhalb einer Viertelstunde. Dann mochte ich es außerdem nicht, dass die beiden gegenseitig eine derartige Ausstrahlung auf einander ausüben, dass sie immerzu an Bestäubung denken müssen. Von der Buchbeschreibung her klang die Geschichte nicht dermaßen spicy und ich fand das Element störend in den Szenen, in denen es eigentlich um etwas anderes ging. Als die Erotik dann passierte, wurde übers Geschäft geredet. Diese kleinen Brüche in der Handlung fand ich keineswegs spannend, eher absurd. Besonders anstrengend fand ich die Missverständnisse zwischen den beiden hinsichtlich ihres Engagements für die Beziehung, die entstehen, weil beide törichterweise dem anderen sagen, was sie glauben, dass er hören wolle. Dass es sich irgendwo reibt, ist von Anfang an Bestandteil der Geschichte und wird bis zum Ende durchgezogen. Wie gesagt, für mich war das nicht aufregend, sondern eher wie Fingernägel auf Tafellack. Ansonsten ging es mir allerdings zu glatt, wie ich es auch zu glatt und unrealistisch fand, dass sich die Liebe im Superlativ erfüllt: der beste Kuss, der beste Sex - darunter machen es Ellie und Kenneth nicht. Andererseits wären Probleme mit Ellies beruflichen Plänen neben der Spannung auf der Beziehungsebene vermutlich zu viel gewesen. Etwas schade fand ich, dass die Kulinarik nur oberflächlich behandelt wurde in diesem Buch, in dem es um eine Köchin geht. Trotz aller Kritik liest sich der Roman zügig weg, er hat einige rührende Momente und ich gebe ihm 3 Sterne.