Weil ein Meermann Kiyonosuke mit einer Frau verwechselt und sich mit ihm vermählt hat, wird Kiyonosuke unsterblich. Doch diese Unsterblichkeit empfindet er nicht als Segen, sondern als Bürde. Unfähig, sich mit seinem Schicksal abzufinden, sucht er nach einem Weg, wieder sterblich zu werden. Der Meermann hingegen scheint ihn leidenschaftlich zu lieben doch hinter dieser Zuneigung verbirgt sich etwas, das alles verändert.
Der Band beginnt leicht und humorvoll, vor allem dank des Meermanns, dessen Neugier und Unbeholfenheit oft für charmante, witzige Momente sorgen. Doch je weiter die Geschichte fortschreitet, desto stärker breitet sich eine melancholische Stimmung aus. Stück für Stück offenbart sich das tragische Schicksal der beiden Figuren, und die Handlung schlägt eine gefühlvolle, fast poetische Richtung ein.
Was mich besonders berührt hat, ist die Authentizität der Emotionen. Sowohl Kiyonosukes innerer Konflikt als auch die unerwiderte Hingabe des Meermanns wirken greifbar und ehrlich. Ihre Handlungen bleiben jederzeit nachvollziehbar, selbst wenn sie von Schmerz und Verzweiflung geprägt sind.
Der Zeichenstil ist außergewöhnlich, zart und ausdrucksstark zugleich. Er erinnert in seiner Leichtigkeit für mich stellenweise an Nakamura, besitzt aber eine eigene, unverwechselbare Note. Besonders die emotionalen Szenen sind so intensiv gezeichnet, dass sie einem direkt unter die Haut gehen.
Ich liebe diese Mischung aus Fantasie, Melancholie und psychologischer Tiefe. Zwischen Liebe, Pflichtgefühl, Selbstfindung und Geheimnissen entfaltet sich eine Geschichte, die mehr ist als nur eine Romanze. Die mythischen Elemente, von Meermännern bis zu Yokai, verleihen m Band einen Hauch Magie, während das Thema der Unsterblichkeit von einer völlig anderen Seite beleuchtet wird: nicht als Geschenk, sondern als Last.
Der Gemahl des Meeresgottes ist ein wunderschöner Einzelband, der viel tiefgründiger ist, als man anfangs erwartet. Eine bittersüße, emotionale Geschichte, die auch noch nach dem Lesen nachklingt.