Ihr Vater ist ein Verbrecher, der vieles mit den Fäusten regelt. Das führt dazu, dass es immer wieder heißt, neuer Name, neuer Pass. Ámbar und ihr Vater bleiben nirgends lange. Doch mit fünfzehn Jahren entwickelt Ámbar eigene Gedanken und Gefühle. Eines Tages kommt Victor Mondragón mal wieder mit einer Schussverletzung zurück, die Ámbar in dem billigen Motelzimmer versucht zu flicken. Das hat sie gelernt seitdem sie mit ihrem Vater durch die Gegend zieht. Manchmal wünscht sich Ámbar schon richtige Freunde. Doch wieder ist ihr Vater auf der Jagd nach irgend etwas oder möglicherweise sogar auf der Flucht.Victor ist der einzige Vater, den Ámbar hat und den sie kennt. Er versucht ihr Geschichten von früher zu erzählen. Doch mit der Mutter ist er nicht zusammengeblieben und sie hat er nie gewollt. Und doch ist sie seine Tochter. Die Tochter, die ihn wieder zusammenflickt. Und doch mit fünfzehn möchte sie nicht mehr warten oder Wunden reinigen. Ámbar hat eigene Träume. Heimlich spart sie auf ein Tattoo. Sie will selbst entscheiden, wer sie ist, wie sie heißt und wie lange sie bleibt. Als sie erfährt, wieso sie Ámbar heißt, löst das etwas in ihr aus. Durch Argentinien reisen Ámbar und ihr Vater. Eine richtige Flucht ist es nicht, doch irgendwie schon. Rastlos von einem Ort zum anderen. Ámbar, Victor und die abwesende Mutter, die doch fehlt. Man schaut Ámbar zu, wie sie sich langsam von ihrem Vater emanzipiert, wie sie ihren eigenen Weg sucht. Ihr Vater scheint seines unsteten Lebens nicht überdrüssig zu werden. In Ámbar manifestiert sich die Frage, wie lange das noch so weitergehen kann oder soll. Man kann sich gut in Ámbar hineinversetzen. Mitten in der Pubertät ist es kein Wunder, dass sie rebelliert. Doch ihre Umgebung, ihre seit Jahren fortdauernde Gewöhnung an die Gewalt, führen sie zu anderen, aber doch verständlichen Handlung. Eine ganz eigene Heldin, die einem schließlich richtig sympathisch wird. Das ausdrucksstarke Cover ist ein richtiger Blickfang.