Meine MeinungNachdem ich ein paar Wochen nach Erscheinen immer noch um dieses Buch herumgeschlichen bin, dachte ich mir, dass ich sowohl der Geschichte als auch der Autorin mal eine Chance geben möchte. "Purple Clouds" klang nämlich super vielversprechend und wie ein Buch, mit dem man schöne Lesestunden haben kann. Wir erleben es in unregelmäßigen Sichtwesel unserer beiden Protagonisten, Dee und Emory, und ebenfalls einige Kapitel vier Jahre in der Vergangenheit, in der Nacht, wo beide sich das Ja Wort gegeben haben. Tatsache ist allerdings, dass ich die Verbindung zwischen Dee und Emory offensichtlich nicht so sehr gefühlt habe, wie die beiden selbst. Oder meinetwegen, wie die Autorin diese verkaufen wollte. Leider hatte ich häufig den Eindruck, dass der Fokus für die beiden zu sehr von anderen Dingen abgelenkt wurde. Gerade die Verbindungen, die bereits zu den beiden Folgebänden aufgebaut wurden, waren mir zu auffällig. Ich hatte häufig das Gefühl, dass die Autorin sich gerne in anderen, teils unwichtigen, Dingen verloren hat. Ich bin ein absoluter Fan vom Feminismus, Gleichberechtigung für Frauen ist ein unfassbar wichtiges und immer noch zu ungesehenes Thema, doch ich hatte das Gefühl, dass durch so Themen wie dem Feminismus der Fokus für Dee und Emory ziemlich häufig verloren gegangen ist. Dee mit ihrem ADHS und ihrer offenen Art hat einen umgänglichen, offenen und tollen Charakter, doch konnte ich mich bis zum Ende nicht vollständig mit ihr anfreunden. Ich mochte die Darstellung ihrer Krankheit, konnte auch viele Aspekte davon wiedererkennen, da jemand aus meiner Familie ebenfalls davon betroffen ist. Es ändert nur leider nichts an der Tatsache, dass ihre sprunghafte und spontane Art ihr selbst und ihrer Beziehung zu Emory nicht immer gelegen kam. Auch hätte ich gerne erfahren, warum genau die beiden sich vier Jahre lang nicht gesehen haben, denn auf eine Erklärung dafür warten wir vergebens. Emory ist in vielerlei Hinsicht eine Green Flag, also jemand mit positiven Eigenschaften und Verhaltensweisen, die sich immer wieder deutlich in seinem Verhalten gegenüber Dee, aber merkwürdigerweise weniger gegenüber seinen Mitbewohnern zeigen. Mit einigen wenigen Ausnahmen mochte ich ihn wirklich gerne, auch wenn ich mich nur wiederholen kann: Die Verbindung zwischen ihm und Dee habe ich einfach nicht gefühlt. Und deshalb fällt es mir auch so schwer, mir vorzustellen, dass die beiden nach nur einer gemeinsamen Nacht geheiratet haben. Es handelt sich hierbei keineswegs um ein schlechtes Buch, aber ich glaube der Zeitpunkt zwischen "Purple Clouds" und mir hat einfach nicht gepasst. Ich wünschte, dass die Geschichte mich komplett abgeholt hätte, dem ist aber leider nicht so. Dennoch kann ich euch das Buch bedingt empfehlen - wenn ihr euch für Feminismus & Co. interessiert, seit ihr hier vermutlich an der richtigen Stelle. FazitTrotz eines vielversprechenden Inhaltes konnte mich dieses Buch nicht abholen. Die Beziehung der beiden Protagonisten habe ich bis zum Schluss nicht hundertprozentig wahrnehmen können, irgendwie fehlte der Fokus für die Verbindung von Emory und Dee und insgesamt bin ich nicht gänzlich abgeholt worden. Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.