Sommersonnenwende. The Manor, ein exklusives Luxushotel für zahlungskräftige Gäste in den Wäldern Dorsets. Die Einweihung,, die jeden Rahmen sprengt. So hat es sich zumindest Francesca vorgestellt, als sie gemeinsam mit ihrem Mann Owen, einem Stararchitekten, den Um- und Ausbau des geerbten Familienanwesens geplant hat. Alles soll für den großen Tag perfekt sein. Ein Mega-Event, aber nicht für die Einheimischen, denn nicht nur sie kennen die dunkle Vergangenheit des ehemaligen Familienanwesens. Und einmal mehr wird es sich zeigen, dass es nur des richtigen Zeitpunkts bedarf, um sich für lange zurückliegende Verletzungen zu rächen.
Lucy Foley baut die Handlung ihres Thrillers Mittsommer langsam, aber sehr geschickt auf. Sie erzählt multiperspektivisch und bindet nicht nur durch die Auszüge eines Tagebuchs weit zurückliegende Ereignisse in die Gegenwart ein. Zusätzlich lässt sie uns nicht nur an Erinnerungen, sondern auch an den zwiespältigen Überlegungen derjenigen teilhaben, die Francesca mehr oder weniger freiwillig bei ihrem ehrgeizigen Projekt unterstützen. Koste es, was es wolle.
Es sind immer nur kleine Häppchen, mit denen uns die Autorin versorgt, aber genau diese wecken das Interesse, halten die Spannung konstant hoch und fügen Bruchstück um Bruchstück zu den anfangs vagen Vermutungen hinzu. Wir wissen zwar immer mehr als die beteiligten Personen, können aber lediglich Vermutungen anstellen, wie und warum es zu dem von Beginn an bekannten Ereignis kommen wird. Aber das Dunkel lichtet sich natürlich erst gegen Ende, das durch einige unvorhersehbare, aber durchaus logisch nachvollziehbare Wendungen eingeläutet wird und gelungen ist.
Übrigens, die im Klappentext angesprochene Mystik wird nur sparsam eingesetzt, was ich durchaus als sehr angenehm empfunden habe.
Hier heißt es zugreifen, falls ihr noch eine spannende Urlaubslektüre sucht.