Mit einem sarkastischen Grinsen auf den Lippen und einem Kaffee in der Hand habe ich mich kopfüber in die düstere Welt von Wednesday Romanfassung zur ersten Staffel gestürzt. Und was soll ich sagen? Ich wurde von der Nevermore Academy regelrecht eingesogen! Diese Romanversion ist kein schnödes Nacherzählen der Serie, sondern fühlt sich an, als hätte man Wednesdays Tagebuch gefunden natürlich mit pechschwarzem Humor und messerscharfer Beobachtungsgabe.
Der Schreibstil ist so herrlich trocken, dass ich stellenweise lachen musste, obwohl eigentlich jemand gerade von einem Monster angeknabbert wurde. Genau mein Humor! Wednesday stolziert mit ihrer unvergleichlichen Art durch eine Welt voller Geheimnisse, Mordserien und übersinnlicher Eskalationen, als wäre das der normalste Stundenplan der Welt. Die Dialoge? Knallhart, pointiert und treffen wie ein gut gezielter Pfeil ins Ego der Figuren.
Besonders genial: Man bekommt noch tiefere Einblicke in Wednesdays Gedanken, als es die Serie je zeigen könnte. Ihre scharfzüngigen Kommentare und das ständige innere Augenrollen sind einfach Gold wert. Die Spannung zieht sich wie ein roter Faden durch die Kapitel, sodass man gar nicht merkt, wie schnell man sich dem Finale nähert und plötzlich sitzt man da, mit Herzklopfen und will mehr!
Das Autorenteam und die Übersetzerinnen haben es geschafft, den Geist der Serie einzufangen und ihm literarisch noch eine extra Portion Biss zu verpassen. Wer Wednesday liebt, wird diese Buchversion vergöttern und wer es nicht tut, gehört vermutlich sowieso auf ihre imaginäre Abschussliste.
Fazit: Ein morbides, cleveres, ironisch-böses Lesevergnügen mit Suchtpotenzial. Wer danach nicht mindestens einmal das Bedürfnis hat, eine Schreibmaschine zu polieren oder jemanden mit einem Blick zu vernichten, hat das Buch nicht richtig gelesen.