Ich war noch nie so froh, Unrecht gehabt zu haben. Denn ich war davon überzeugt, dass die Dunbridge Academy mit dem dritten Band endet und alle Fragen geklärt wurden. Ich kann nicht fassen, dass mir die Andeutungen zu Gideon und Grace in "Anytime" ausgereicht haben. Nach der Lektüre ihrer Geschichte erst recht nicht. Was hat die Autorin da wieder für ein wundervolles Werk vollbracht! Die Verflossene und der beste Freund. Ich hätte nicht gedacht, dass mich die Geschichte so packen würde. Doch es ist dieses herausragende Talent der Autorin, Emotionen so fühlbar und erlebbar zu beschreiben, sodass sie mir sogar eine Gänsehaut bescheren könnte, wenn sie beschreiben würde, wie sich eine Figur fühlt, während sie das Telefonbuch vorliest. Hach. Gideon und Grace sind so echt. Ich verzweifle so hart mit ihm, weil er glaubt, sie niemals haben zu können. Ich leide so hart mit ihr, weil sie eine Beziehung loszulassen muss und versucht, nicht daran zu zerbrechen. Einfach wow. In diesem aber auch in jedem ihrer anderen Bücher steckt so viel emotionale Reife und Empathie, dass es fast schade ist, dass die Autorin keine praktizirende Ärztin ist. Solche Ärzte brauchen wir nämlich ¿¿ Aber ich schweife ab. "Anymore" ist ein gefühlvoller Roman, der viel mit mir gemacht hat und noch eine Weile in mir arbeiten wird. Ich habe große Lust bekommen, die Reihe noch einmal zu rereaden und voll und ganz im Dunbridge-Universum zu versinken. Schließlich kommt jetzt kein neuer Stoff mehr nach. Oder?