Ich kenne schon einige Bücher von Cornelia Engel, die bisher allesamt Wohlfühlromane waren.
In diesem Werk ist ein ganzes Stück mehr Dramatik enthalten.
Die Autorin entführt uns in die karge Welt der Crofter auf den Hebriden Inseln.
Wir lernen Kayla kennen, die in einer lieblosen Ehe mit dem deutlich älteren verwitweten Daniel fest steckt. Auch erfahren wir viel über die Mythen der Seehundmänner, die aus dem Meer heraus steigen um unglücklichen Frauen das Herz zu brechen, bevor sie wieder im Meer verschwinden.
Von Anfang an konnte mich Cornelia Engel mit der Geschichte in ihren Bann ziehen.
Ich habe ihr förmlich an den Lippen gehangen und Seite um Seite umgeblättert.
Das Setting war so bildhaft beschrieben, dass ich das Gefühl hatte mit Kayla an den kargen Klippen zu stehen, obwohl ich selbst noch niemals auf diesen Inseln gewesen bin.
Die Figuren sind gut gezeichnet, die Einsamkeit von Kayla ist mir quasi zwischen den Zeilen entgegengesprungen und die Unzufriedenheit und Sturheit von Daniel waren nachvollziehbar beschrieben.
Auch alle anderen Charaktere agieren authentisch, besonders durch das Original Donald habe ich viel über die Jahrhunderte alten Mythen erfahren.
Im Laufe des Lesen entfaltet sich die Geschichte in ihrer vollen Dramatik, die mich teilweise den Atem hat anhalten lassen. Denn so manches Schicksal endet tragisch, aber das Buch birgt ein hoffnungsfrohes Ende, so dass ich die Notwendigkeit dieser Tragik für das Ende verstehen kann.
Mit diesem Roman, der sich vom Schreibstil her sehr von den anderen Büchern abhebt, konnte mich Cornelia Engel voll und ganz überzeugen.
Gerne empfehle ich das Buch mit 5 Sternen weiter und freue mich auf weitere Teile dieser Reihe.