The Wrath and the Dawn (Deutsche Ausgabe)

Die Gestaltung des Covers mit den Ornamenten gefällt mir gut und passt zu dem orientalischen Setting. Renée Ahdieh hat einen bildhaften, poetischen und atmosphärischen Schreibstil. Farben, Gerüche und Stimmungen werden außerdem so detailliert beschrieben, dass ein lebendiges Bild der orientalischen Kulisse entsteht. Die Ausgangslage der Geschichte ist düster und nur wenige Sätze der Autorin haben gereicht, um eine geheimnisvolle, aber auch düstere Atmosphäre zu erschaffen. Shahrzad tritt als starke und ungewöhnlich mutige Protagonistin auf. Sie ist klug, entschlossen und gleichzeitig verletzlich. Ihre Haltung macht sofort deutlich, dass sie mehr ist als eine bloße Spielfigur im Palast des Kalifen. Sie will aktiv handeln und ihren eigenen Plan umsetzen. Khalid, der Kalif, wird zunächst als geheimnisvoll und von einem dunklen Ruf umgeben beschrieben. Doch hinter seiner gefürchteten Fassade steckt definitiv mehr. Genau das macht ihn faszinierend. Shahrzad hat einen festen Plan: Sie will Rache für den Tod einer Freundin und den Kalifen überlisten. Ich war extrem gefesselt und die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Besonders das Setting hat es mit angetan.

Erst einmal hat mich das Buch durch sein wunderschönes Cover auf sich aufmerksam gemacht. Der Klappentext hat mich dann endgültig neugierig gemacht und überzeugt, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. In der Geschichte geht es um Shahrzad, die sich vorgenommen hat, den Kalifen umzubringen denn dieser lässt jeden Morgen eine Frau hinrichten, unter anderem auch Shahrzads beste Freundin. Aus diesem Grund will sie sich rächen. Doch Shahrzad gelingt es, zu überleben und zwischen ihr und dem Kalifen entwickelt sich langsam eine besondere Verbindung. Der Schreibstil ist klar und teilweise recht ausschweifend. Er schafft es, dass man komplett in die Welt hineingezogen wird und ein gutes Bild von der Umgebung und den Figuren bekommt. Nur bei den emotionalen Szenen konnte mich der Stil nicht ganz überzeugen das könnte aber auch an der Ausarbeitung der Charaktere gelegen haben. Shahrzad, unsere Protagonistin, hat mir gut gefallen. Sie ist willensstark, freundlich und insgesamt ziemlich gut ausgearbeitet. Auch der Kalif war eine interessante Figur, die ich gerne noch etwas besser kennengelernt hätte. Zwar gab es zwischendurch immer wieder Rückblicke in seine Vergangenheit, die sein Verhalten erklären sollten, aber für mich blieb er trotzdem eher blass. Auch die Nebenfiguren waren interessant und haben meine Aufmerksamkeit geweckt. Leider zieht sich jedoch durch das ganze Buch, dass der Fokus eher auf der Handlung lag als auf den Figuren und den zwischenmenschlichen Beziehungen. Das hat es mir teilweise schwer gemacht, die Beziehung zwischen Shahrzad und dem Kalifen wirklich nachzuvollziehen. Hier haben mir eindeutig die Emotionen und die Zeit gefehlt, um richtig mitzufühlen. Insgesamt hat das Buch ein hohes Erzähltempo es passiert wirklich sehr viel. Alles in allem hat es mir Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen, und ich würde sie auch weiterempfehlen. Ich denke, ich bin teilweise mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen, da ich dachte, der Fokus würde auf der Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren liegen das war aber eher nicht der Fall. Trotzdem: Ein gutes Buch, das ich allen Fantasy-Liebhaber*innen gerne ans Herz legen möchte!