James Joyces 'Ein Porträt des Künstlers als junger Mann' ist ein Meilenstein der modernen Literatur, der die Entwicklung des Protagonisten Stephen Dedalus von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter verfolgt. Der Roman zeichnet sich durch seine innovative Verwendung innerer Monologe aus, entwickelt ein vielschichtiges Bewusstsein und zeitlos gültige Themen der Selbstfindung und Rebellion. In einem stilistisch facettenreichen Geflecht verarbeitet Joyce sowohl realistische als auch symbolistische Elemente und spiegelt dabei die komplexen sozialen und kulturellen Spannungen des Irlands zu Beginn des 20. Jahrhunderts wider. James Joyce, geboren 1882 in Dublin, zählt zu den einflussreichsten Schriftstellern der literarischen Moderne. Seine eigene Biografie, geprägt von religiöser Strenge, familiären Konflikten und intellektueller Unabhängigkeit, findet direkten Widerhall in Stephen Dedalus. Mit scharfem Geist und erzählerischer Experimentierfreude verstand es Joyce, persönliche Erfahrungen literarisch zu universalisieren. Die Entstehungszeit des Werks, in einem Irland zwischen kolonialer Vergangenheit und kultureller Aufbruchsstimmung, verstärkt die Vielschichtigkeit der dargestellten Identitätssuche. Dieses Werk wird insbesondere Lesern empfohlen, die ein tieferes Verständnis für psychologische Charakterentwicklung, stilistisches Innovationsstreben und die literarischen Strömungen des 20. Jahrhunderts suchen. Joyces Roman fordert zur Reflexion über die Entstehung künstlerischer Individualität heraus und eröffnet einen differenzierten Blick auf den Prozess künstlerischer Emanzipation im Spannungsfeld zwischen Konvention und Neuerung.