Esoterische Spiritualität der mittelalterlichen Mystik

Das Phänomen der Mystik als eine wichtige Unterströmung der mittelalterlichen Spiritualität verdient einen detaillierteren wissenschaftlichen Ansatz, der über die Unverständlichkeit der "mystischen Erfahrung" hinausgeht. Ein sorgfältiges Studium und eine eingehende Untersuchung der charakteristischen philosophischen und theologischen Postulate der Mystik (christliche Mystik, Sufismus, Kabbala) ist dringend erforderlich, um ihre zentralen transreligiösen spirituellen Konzepte sowie die Attraktivität und Bedeutung der Mystik für breitere religiöse und soziale Gruppen im Mittelalter vollständig zu erfassen. Besonderes Augenmerk wird auf die Überprüfung der wichtigen transreligiösen Konzepte der Mystik gelegt, wie die mystische Vereinigung ("syn Christo", "tawhid", "Tikkun Olam"), die Idee der direkten oder "wahren" Gotteserfahrung, die Nachahmung, die allegorische Lektüre heiliger Bücher, die Rolle der mystischen Sprachpoesie in der Spiritualität, und wie all diese Konzepte mit den zentralen Lehren der mittelalterlichen bosnischen Kirche zusammenhängen, die sie durch ihre Terminologie, ihre Hierarchie, ihre religiösen Bücher, aber auch durch mystische Symbole auf "ste ak"-Grabsteinen, die eines der geheimnisvollsten Phänomene im mittelalterlichen Europa darstellen, zum Ausdruck brachten.