Die maoistischen K-Gruppen, entstanden aus der Studentenrevolte der Jahre nach 1967, waren die größte linksradikale Gruppierung der Bundesrepublik und eine der totalitärsten Jugendbewegungen dieses Jahrhunderts. Andreas Kühn schildert, unter welchen Bedingungen sie entstanden, und rekonstruiert die Lebenswelt ihrer Mitglieder und "Sympathisanten ". Die K-Gruppen sind heute nahezu bedeutungslos, doch nicht wenige Angehörige der heutigen politischen und wissenschaftlichen Elite wurden darin sozialisiert - ein zentrales Kapitel unserer jüngsten Geschichte.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Einleitung
3. Vom "Zirkelwesen" zur Parteigründung: Die K-Gruppen formieren sich
3. 1 KPD/ML
3. 2 KPD
3. 3 KBW
4. Das Leben in der Partei
4. 1 Organisation und Binnenstruktur
4. 1. 1 Der "Demokratische Zentralismus": Grundorganisationsform der K-Gruppen
4. 1. 2 Vom Sympathisanten zum Kader
4. 1. 3 Finanzierung
4. 1. 4 Isolationismus, Sektierertum, Politsekten
4. 2 Habitus
4. 2. 1 Auftreten innerhalb der Partei
und in der Öffentlichkeit
4. 2. 2 Rituale
4. 2. 3 Konspiration
4. 2. 4 Arbeitsethos und "Lumpenproletariat"
4. 2. 5 Elitarismus und Askese
4. 3 Alltag
4. 3. 1 Wohnen
4. 3. 2 Ernährung
4. 3. 3 Sexualität und Rollenverständnis
4. 3. 4 Erziehung
4. 3. 5 Urlaub
4. 3. 6 Brauchtum
5. Ideologie und Indoktrinierung
5. 1 Triebfeder "Sozialimperialismus"
5. 2 Personenkult
5. 2. 1 Stalin-Verehrung
5. 2. 2 Mao-Kult
5. 2. 3 Andere
5. 3 "Proletarischer Internationalismus"
5. 4 Verschwörungstheorien, Paranoia, Realitätsverlust
5. 5 Nationalbolschewismus und Einschätzung Israels
5. 5. 1 Nationalbolschewismus
5. 5. 2 Antizionismus oder Antisemitismus?
6. Agitation
6. 1. 1 Betrieb
6. 1. 2 Demonstrationen
6. 1. 3 Militär
6. 2 Formen der Agitation
6. 3 "Tötet Nestlé Babys?" Die maoistische Presse
7. Gewalt
7. 1 Haltung zur Gewalt und eigene Gewaltanwendung
7. 2 Einschätzung der RAF
8. Beziehungen zu anderen Gruppen
8. 1 Kontakte der Organisationen untereinander
8. 1. 1 Konkurrenz
8. 1. 2 Zusammenarbeit
8. 2 Einschätzung der DKP
8. 3 Trotzkisten
9. Öffentliche Aktivitäten
9. 1 Sozialpolitik
9. 1. 1 Gesundheit
9. 1. 2 Drogenpolitik
9. 1. 3 Rentenpolitik
9. 2 Kulturpolitik
9. 2. 1 Musik
9. 2. 2 Theater, Film und Fernsehen
9. 2. 3 Literatur
9. 2. 4 Bildende Künste
9. 2. 5 Sport
9. 2. 6 Religion
9. 3 Die Auseinandersetzung um die "Berufsverbote"
9. 4 Teilnahme an Wahlen
10. Geschichtsbild und Mythenbildung
10. 1. 1 Zum Geschichtsbild der K-Gruppen
10. 1. 2 Bewertung des Nationalsozialismus
10. 2 Mythenbildung durch die K-Gruppen
11. Erosion der K-Gruppen
und Engagement in den Neuen Sozialen Bewegungen
bis zur Gründung der "Grünen"
11. 1 Kampf gegen den Paragraphen 218 und Haltung zur Frauenbewegung
11. 2 "Nur im Sozialismus dient technischer Fortschritt dem Volk":
Die K-Gruppen im Sog der "Anti-Kernkraft-Bewegung"
11. 3 "Die Grünen, die Bunten, die Spontis und wir:" K-Gruppen und Grüne
12. Nachklang
13. Literatur