Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 1, Johannes Kepler Universität Linz (Institut für betriebliche Finanzwirtschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Bei kaum einem anderen Managementkonzept scheiden sich die Geister derart, wie bei jenem des Value Management, welches auf der Grundidee basiert, den Shareholder Value zu maximieren. Als einzig wahres Paradigma für langfristige Unternehmenswertsteigerung wird es
von den Befürwortern ausgezeichnet, als rücksichtslose, raubtierkapitalistische sowie nur kurzfristige Gewinnmaximierung von seinen Opponenten verachtet. Besonders vor dem
Hintergrund der Finanzkrise wurde diese brisante, ambivalente Diskussion wieder entfacht. Der renommierte österreichische Wirtschaftswissenschaftler Fredmund Malik sieht beispielsweise
in der Shareholder-Value-Philosophie die Hauptursache für die globale Finanz- und Wirtschaftskrise, was nicht immer Zustimmung findet.1
Auf nachfolgenden Seiten soll das nicht unumstrittene Konzept des Value Management erläutert, sowie dessen Anwendung in Form von wertorientierten Kennzahlen und ganzheitlichen Steuerungsmodellen veranschaulicht werden. Zu Beginn soll ein kurzer Einblick
in die Idee des Shareholder-Value Konzeptes gegeben werden und anschließend die Faktoren, die über Wertschaffung oder Wertvernichtung bestimmen, analysiert werden. Anschließend werden die Unzulänglichkeiten traditioneller Erfolgskennzahlen angeführt und darauf aufbauend die Superiorität wertorientierter Ansätze zur Bestimmung des Unternehmenswertes gezeigt. Hierbei lassen sich Cash Flow-basierte, Residualgewinn- sowie Cash Flow bezogene
Residualgewinnkonzepte unterscheiden. Wie das so genannte Lücke-Theorem aber illustrieren soll, führen alle Ansätze zu identischen Ergebnissen. Weiters sollen einige ganzheitliche
wertorientierte Führungsmodelle vorgestellt werden und abschließend die Theorie des Wertmanagements am Konzern ThyssenKrupp in einem Praxisbeispiel angewendet und noch einmal verdeutlicht werden.