Ein Roman mit Stärken und Schwächen
Das Lesen dieses Buches war für mich ein Auf und Ab der Gefühle, weshalb es mir schwerfällt, eine eindeutige Gesamtbewertung abzugeben.Der Schreibstil ist bildlich und angenehm, sodass man schnell in die Welt der New England School of Ballet eintauchen kann. Besonders der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit und die verschiedenen Erzählperspektiven machen das Lesen abwechslungsreich. Die Geschichte beginnt sehr vielversprechend: Zoe kehrt an die Schule zurück und trifft dort unerwartet auf Jase. Ein Beginn, der Spannung und Emotionen verspricht. Bis zur Mitte des Buches war die Handlung fesselnd, mit sympathischen Nebencharakteren und interessanten Konflikten, die Lust aufs Weiterlesen machten.In der zweiten Hälfte jedoch verlor die Geschichte für mich deutlich an Spannung und Glaubwürdigkeit. Viele Konflikte wurden zu schnell und ohne ausreichende Tiefe aufgelöst, manches wirkte unrealistisch. Auch der Umgang mit Zoes psychischen Problemen erschien mir zu beschönigend und dadurch unangebracht. Mit Zoe selbst konnte ich mich schwer identifizieren, ihr Verhalten wirkte oft naiv und egoistisch, stellenweise toxisch. Auch manche Nebenfiguren, die ich anfangs lieb gewonnen hatte, kamen später fast nicht mehr vor.Jase konnte mich zwar grundsätzlich überzeugen, jedoch störte mich seine Erzählweise mit dem ständigen Fluchen. Außerdem passierte im zweiten Teil zu viel auf einmal, sodass die Geschichte überladen wirkte. Das vielversprechende Ballett-Setting rückte dabei leider stark in den Hintergrund, es nur ein einziger Ballett-Kurs beschrieben. Auch die Spice-Szenen wirkten für mich unpassend und kamen zu früh, später in der Handlung hätten sie besser zur Entwicklung der Figuren gepasst.Bewertung: 3,5/5 Sternen