Junge trifft Mädchen. So weit so gut. Aber der Junge - Iosua - ist ein Kleinkrimineller und Taschendieb, der das Mädchen - Isabella - beklaut hat. Doch als er sich in sie verliebt, setzt er noch mehr daran, dem kriminellen Umfeld zu entfliehen, was gar nicht so einfach ist. Denn sein Vater ist Kopf einer Diebesbande der seinen Sohn nicht nur körperloch misshandelt, sondern auch einem anderen Verbrecher "überschreibt".Eine Liebesgeschichte ist ja eigentlich nicht so mein Fall. Aber hier handelt es sich keinesfalls um etwas Kitschiges, sondern der Roman erzählt eher Iosuas Martyrium, welches bereits im Kindesalter anfing, durch vorurteilbehaftete Lehrer und angebliche Vertrauenspersonen verstärkt wurde und in einem Vorfall mündet, der alles auf den Kopf stellt. Ein Junge, der nicht selbst über sein Leben bestimmen darf und überall, wohin er sich wendet, wieder verraten wird. Durch Isabelles Hilfe setzt er alles auf eine Karte und bezahlt bitter dafür. Die Geschichte wird immer wieder durch Rückblicke erzählt, die wirklich unter die Haut gehen. Das Buch ist zwar nicht sehr dick, aber jede Seite ist so gespickt mit Gänsehautfeeling, dass ich es wirklich jedem ans Herz legen kann. Ein Plädoyer, seine eigenen Vorurteile vielleicht auch mal zu hinterfragen und besser hinzuschauen.