Examensarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Sport - Sportpsychologie, Note: 1, 0, Universitä t Kassel (Institut fü r Sport und Sportwissenschaft), Veranstaltung: Sportpsychologie, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Diskussion um das verä nderte Mediennutzungsverhalten Jugendlicher wird nicht selten auf den negativen Einfluss von Videospielen verwiesen. Die Videospiele werden dabei unter anderem fü r abfallende schulische Leistungen, gesundheitliche Schä den, und aggressives Verhalten verantwortlich gemacht. Gleichermaß en gibt es jedoch auch Ansä tze, die positive Effekte auf die Lebenswelt Jugendlicher postulieren.
Diese Arbeit hat nicht das Ziel diese Diskussion abschließ end zu beantworten. Vielmehr nimmt sie Abstand vom Gut-Schlecht Dichotom der Videospieldiskussion, welches nur eine eingä ngige positive oder negative Konnotation fü r diese Medien zulä sst. Etwaige negative Aspekte der Videospiele werden zwar nicht explizit erwä hnt aber ebenso wenig abgelehnt. Stattdessen soll im Speziellen untersucht werden, ob Videospiele als Instrument zur Verbesserung von Fä higkeiten dienen kö nnen, die fü r reale Handlungsfelder, wie dem Sport, als Leistungsvoraussetzung verstanden werden.
In einigen Bereichen, wie dem Militä r oder der Medizin wurden auf die Realitä t transferable Trainingseffekte von Videospielen bereits erkannt und genutzt.
Da die visuelle Aufmerksamkeit auch im Sport einen zentralen Stellenwert als Leistungsvoraussetzung einnimmt, eignet sie sich besonders fü r die Untersuchung etwaiger Zusammenhä nge zwischen virtuellem und realem Sport. Die Forschung, die solche Transfereffekte im sportlichen Bereich untersuchte, ist noch defizitä r und konzentrierte sich bisher hauptsä chlich darauf, Transfereffekte von video-basierten Trainingsprogrammen auf den Sport zu untersuchen. Die virtuelle Realitä t wurde in vielen Diskussionen aus Kostengrü nden oder technischen Unzulä nglichkeiten abgelehnt.
In der vorliegenden Arbeit sollen deshalb erstmals Effekte einer handelsü blichen Fuß ballsimulation auf die visuelle Aufmerksamkeit seiner Spieler untersucht werden. Da der Fuß ball sich weltweiter Beliebtheit erfreut, findet er auch bei vielen Videospielentwicklern eine dementsprechende Berü cksichtigung und blickt auf eine jahrzehntelange Entwicklungsgeschichte zurü ck. Die Resonanz, die diese Art Videospiel unter Jugendlichen erfä hrt, ist enorm, wie die KIM-Studie und JIM-Studie belegen.